Großalarm für die Rettungskräfte am Donnerstagabend in Kirchenlamitz im fränkischen Landkreis Wunsiedel. Dichter Rauch quillt aus dem Dach des ehemaligen Stadtkinos am Marktplatz. Als Einsatzleiter Wieland Schletz am Ort des Geschehens eintrifft, ist ihm sofort klar, dass hier schnelles Handeln erforderlich ist. Doch trotz des engagierten Eingreifens der rund 130 Feuerwehrleute kann nicht verhindert werden, dass das Gebäude plötzlich lichterloh in Flammen steht. Meterhoch schlagen diese in den Nachthimmel, drohen auf angrenzende Gebäude überzugreifen. Nur mit großer Mühe und über zwei Drehleitern gelingt es der Feuerwehr trotz der engen Bebauung, den Brand einzudämmen.
Für Lothar Brötz und seine Familie kommt dieser Schutz aber zu spät. Sie wohnen im Dachgeschoss des historischen Gebäudes und muss mitansehen, wie sein komplettes Hab und Gut dem Feuer zum Opfer fällt. Eine Woche vor Weihnachten, dem Fest der Ruhe und Besinnlichkeit, stehen die Brötz mit nichts anderem da, als das, was sie noch am Leib tragen. Eine schreckliche Vorstellung, die sich auch im Ort schnell rumspricht, weswegen kurzfristig Schlafmöglichkeiten für die erste Nacht angeboten werden.
Den Schaden schätzt die Polizei auf mindestens 50.000 Euro. Das Gebäude, dessen Dachstuhl komplett ausgebrannt ist, ist bis auf weiteres nicht mehr bewohnbar. Wie Lothar Brötz mit seiner Familie jetzt noch Weihnachten feiern und es generell weitergehen soll, ist ihm ein Rätsel…

Aktualisierung 18.12.2015:
Am nächsten Morgen steht Lothar Brötz vor den Trümmern seiner Existenz. Bis neun Uhr hatte die Feuerwehr noch gelöscht, doch auch sie konnte nicht verhindern, dass der Dachstuhl einstürzte und das Haus völlig zerstört wurde. „Ich saß in meinem Büro am PC, als meine Katze unruhig wurde und raus wollte.“ Der Mann öffnete die Tür, da schlug ihm der Rauch schon entgegen. Nur wenig später loderten die Flammen lichterloh. „Es ist alles kaputt. Mein ganzes Leben ist weg. Das noch einmal aufzubauen, das schaffe ich nicht mehr“, flüstert Brötz. Zusammen mit seiner Frau und seiner 19-jährigen Tochter ist er nun bei seinem Sohn untergekommen, der nur wenige Meter weiter wohnt. Die lebensrettende Katze ist seit gestern Abend verschwunden. Ob sie noch lebt, weiß keiner. Die Polizei hat derweil die Ermittlungen aufgenommen und geht derzeit von einem technischen Defekt aus. Etwa 180 Einsatzkräfte haben die Flammen bekämpft. Die Stadt will nun in einer Spendenaktion sich um die Familie kümmern. Nähere Informationen sollten diesbezüglich im Laufe des Tages folgen.