In Emskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim formieren sich erneut Aufrufe zum sogenannten „Schanzenfest“ – einem in der Vergangenheit berüchtigten Treffpunkt von Gegnern und Schaulustigen des YouTubers „Drachenlord“. Für Samstag, den 9. August, kursieren auf TikTok, Reddit und in Messengergruppen erneut Aufrufe, obwohl die Behörden das Treffen verboten und Bußgelder angekündigt haben.
Die Erinnerung an August 2018 sitzt tief: Damals reisten über 800 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet und dem europäischen Ausland an, belagerten das Dorf und sorgten für massive Polizeieinsätze, Ruhestörungen, Sachschäden und eine stark belastete Nachbarschaft.
Bereits am frühen Samstagmittag (09.08.2025) versammelten sich wieder tausende Personen am Treffpunkt: dem Rewe in Emskirchen. Der Ort befindet sich im Ausnahmezustand. Zelte wurden in der Nähe des Rewe aufgebaut. Mehrere Einsatzkräfte sind vor Ort, um die Menschenmassen zu bändigen. Ziel der Ansammlung ist wahrscheinlich das ehemalige Haus des bekannten YouTubers Drachenlord im Stadtteil Altschauerberg, die ehemalige "Drachenschanze", welches 2022 abgerissen wurde.
Auch wenn die Versammlung zum Großteil friedlich verlief, kam es zu vereinzelten Festnahmen aufgrund von Beleidigungen beziehungsweise Widerstandshandlungen gegen die Einsatzkräfte. Um dem Ansturm an Menschen gerecht zu werden, verlegten die Polizei ein Teil ihrer Kräfte und der Hundertschaft vom parallel laufenden CSD in Nürnberg nach Emskirchen. Die Polizei spricht von mehreren tausend Personen. In der Spitze sollen sich bis zu 4.000 Menschen in Emskirchen versammelt haben.
Vor dem Feuerwehrhaus in Altschauerberg kesselte die Polizei knapp 150 Personen ein, die nun einer Identitätsprüfung unterzogen wurden, da sie gegen die Allgemeinverfügung verstoßen hatten. Der Markt Emskirchen sprach bereits vor dem „Schanzenfest“ eine Allgemeinverfügung aus, die unter anderem Lärm, der die Allgemeinheit stört, sowie Versammlungen von mehr als 8 Personen auf bewohnten oder unbewohnten Grundstücken, Straßen, Wegen und Plätzen verbietet.
Obwohl die Hater aus allen Winkeln Deutschlands angereist sind, gelang es keinem, bis zum eigentlichen Wohnort des Dachlords vorzudringen. Die Polizei stoppte die Menschenmasse am Ortseingang beim Feuerwehrhaus Altschauerbach und sorgte so dafür, dass keiner bis in die eigentliche Ortschaft nach Altschauerberg gelangte.
Dennoch zog eine Vielzahl an Menschen in und um Emskirchen, huldigte dem Drachenlord und verteilte Ofenkäse.
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