27.05.2020 - Leipzig - News Nr.: 17903
Leipziger Rettungsdienst rüstet sich für Massenanfälle von Verletzten
Neue Taschen für Einsatzlagen mit vielen Verletzten werden vorgestellt - Massenanfall von Verletzten ab fünf Patienten - Standardisierte Vorgehensweisen bei den Szenarien - Rettungskräfte werden regelmäßig geschult

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Der Leipziger Rettungsdienst lud am Mittwoch (27.05.2020) ins Feuerwehrtechnische Ausbildungszentrum nach Leipzig ein. Ereignet sich in Leipzig ein Unfall, Anschlag oder kommt es zu einer Amoklage, mit einer großen Anzahl von Verletzten gelten für die Rettungskräfte ganz besondere Regeln. Um hier bestens für die Versorgung von einer hohen Anzahl an Patienten gerüstet zu sein, verbessern die Rettungskräfte stets ihre Ausrüstung. Ebenfalls werden regelmäßig Szenarien solcher Massenanfälle geübt, um bestens auf die Lage vorbereitet zu sein.

Fachleute sprechen in der Regel ab fünf Verletzten an einer Einsatzstelle von einem sogenannten Massenanfall von Verletzten, abgekürzt MANV. Dieser Massenanfall von Verletzten stellt die Rettungskräfte vor eine logistische und medizinische Herausforderung. Am Mittwoch wurden nun die neuen Taschen vorgestellt, in denen sich für die Rettungskräfte alle Materialien für solche Einsatzlagen finden lassen. Insbesondere dem Rettungsteam, welches als erstes vor Ort ist, kommt eine ganz wesentliche Rolle zu. Diese kennzeichnen sich mit Westen, um nachfolgenden Rettungskräften anzeigen zu können, dass sie als Ansprechpartner dienen und die ersten Kräfte vor Ort waren.

Durch eine standardisierte Vorgehensweise, welche genaue Sichtungsabläufe und medizinische Maßnahmen beinhaltet, kann das Überleben möglichst vieler Patienten sichergestellt werden. Hierbei werden die Patienten mit Bändern in verschiedenen Farben gekennzeichnet. Schwerstverletzte Patienten erhalten ein rotes Band und zeigen somit an, dass sie als Nächstes medizinisch versorgt und abtransportiert werden müssen. Wie Dr. Ralph Schröder, ärztlicher Leiter des Rettungsdienst Leipzig, berichtet, wurden die Rettungskräfte bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig geschult. "Fokus bei der Schulung war der Umgang mit den Materialien in der Tasche", so Schröder. Die Kosten einer Tasche belaufen sich auf 1.200 Euro und wurden von der Stadt Leipzig vorfinanziert.


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