17.06.2019 - Gunzenhausen - News Nr.: 15722
"Naturkatastrophe" in Mittelfranken: Ekel-Raupen sind los
Schwammspinner Rauben treiben Bürger einer Kleinstadt in den Wahnsinn - "Das sind so viele Raupen, die weiße Wand wird schwarz", berichtet eine Betroffene - Bürgermeister beauftragt Fachfirmen, die dem Schrecken ein Ende bereiten sollen

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Wir haben folgende Story für Sie recherchiert:

Es krabbelt an jeder Ecke in Gunzenhausen. In allen noch so kleinen Ritzen verstecken sich die Raupen des Schwammspinners, die die Gunzenhausener mittlerweile regelrecht in den Wahnsinn treiben. Seit Wochen wandern die Raupen aus dem Burgstallwald in Richtung Wohngebiet und fallen regelrecht über Häuser und Gärten her. 

"Das sind so viele, die weiße Wand hier wird schwarz", sagt Waldtraud Brandl. Brandl arbeitet im an den Wald angrenzenden Freibad als Bademeisterin. Seit fünf Tagen macht Brandl quasi nichts anderes, als die Gebäude des Schwimmbades von den Raupen zu befreien. "Das geht morgens um sechs los, da beginne ich zu saugen. Die Kollegen machen dann bis sechs Uhr am Abend weiter", klagt Brandl.

Brandls Problem kennt auch Inge Postler nur zu Gut. Sie wohnt in einem kleinen Häuschen mit großem Garten direkt am Waldrand. "Das sind so viele, ich will gar niemanden mehr hierher einladen auf unser Grundstück", sagt Postler. Den Kampf gegen die Raupen hat Postler schon aufgegebenen. "Das sind so viele, es bringt gar nichts, die einzusaugen. Ich bin machtlos", sagt die Betroffene. 

Ratlos ist auch Karl-Heinz Fitz (CSU), der erste Bürgermeister von Gunzenhausen. Zwar gab es im vergangenen Jahr schon ein paar Schwammspinner Raupen in Gunzenhausen, doch mit dem Ausmaß hat auch im Rathaus niemand gerechnet. "Das ist eine kleine Naturkatastrophe, ich habe jetzt Fachfirmen beauftragt, die den Bürgern helfen sollen", sagt der Politiker. 





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