14.06.2019 - Moßbach - News Nr.: 15706
Von Autobahnabfahrt zehn Meter in die Tiefe
Mercedes schießt über Ein- und Ausfädelspuren und durchbricht Leitplanke – Wagen hebt ab und kommt nach Flug und anschließendem Überschlag in Wiese zum Stehen – „Die sind hier richtig geflogen“ – Mutter und zwei Kleinkinder schwer verletzt – Beifahrer kommt mit leichten Verletzungen davon – Drei Rettungshubschrauber im Einsatz

© NEWS5 / Fricke

Was genau am Freitagabend (14.06.2019) passiert ist, das können die Einsatzkräfte noch nicht nachvollziehen. Das Bild jedoch, was sich ihnen auf einer Wiese an der Autobahnabfahrt Dittersdorf (Saale-Orla-Kreis) der A9 in Richtung Berlin geboten hat, wohl nicht so schnell vergessen: Ein total zerstörter Mercedes, drei von vier Personen schwer verletzt, darunter zwei Kleinkinder.

Nach ersten Erkenntnissen wollte die Mutter mit dem Familienwagen die Autobahn an der Ausfahrt verlassen. Weshalb sie nicht in der Spur blieb, kann bislang noch keiner sagen. Einiges deutet auf eine etwas späte Reaktion hin. Ob überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle gespielt hat, ist noch nicht bekannt. Jedoch schoss der Merceds über sämtliche Aus- und Einfädelspuren und durchbrach eine Leitplanke. Was danach kam, könnte auch aus einem Actionfilm stammen. Der Kombi hob an dem zehn Meter tiefen Abhang ab, überflog einen Wildschutzzaun, kam auf einem Fußweg auf, überschlug sich und blieb schlussendlich auf allen vier Rädern in einem angrenzenden Feld stehen.

Massive Verformungen an der Karosserie zeigen, welche Kräfte auf den Wagen gewirkt haben müssen. Auch wenn es unglaublich scheint, der Beifahrer erleidet nur leichte Verletzungen. Nicht so glimpflich ging der Flugversuch hingegen für die Mutter am Steuer und ihre beiden vier- und sechsjährigen Kinder auf der Rücksitzbank aus. Sie erlitten alle schwere Verletzungen. Nach einer Erstversorgung starteten drei Rettungshubschrauber mit jeweils einem Verletzten in Richtung Klinikum zur weiteren Behandlung.

Eine Situation, die auch für die Rettungskräfte nicht einfach ist, wie Ronny Schubert, Stadtbrandmeister von Schleiz weiß: „Gedanken macht man sich natürlich spätestens dann, wenn Kinder dabei sind“. Deswegen wird es auch wie immer eine Nachbesprechung mit den beteiligten Kameraden geben. „Die sind hier richtig geflogen“, erklärt der Feuerwehrler auf Nachfrage, was passiert ist. Eine Szenerie, die nicht alltäglich ist und auch erfahrene Kräfte beschäftigt. Trotzdem ist er in Gedanken bei den Verletzten: „Das nimmt einen schon ganz schön mit, aber wir hoffen, dass alle demnächst wieder gesund zuhause sind“.



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