11.03.2019 - Regensburg - News Nr.: 15100
Sturm geht in der Oberpfalz in die unerwünschte Verlängerung
Windböen werden in den späten Abendstunden noch einmal wieder heftiger - Baum landet in Oberleitung von ICE-Strecke Regensburg-München und fängt Feuer - Massives Zelt auf DHL-Gelände wird fast 20 Meter durch die Luft gewirbelt - Umgekippter Baum beschädigt fünf Autos - Teile von Hausfassade reißen ab und stürzen zu Boden - Feuerwehr: "Der Wind war brachial!"

© NEWS5 / Auer

Wer dachte, dass das Sturmtief Eberhard am Abend endlich wieder Ruhe gibt, der wurde im Großraum Regensburg eines Besseren belehrt. Denn kurz vor Mitternacht (10.03.2019) drehte der Wind noch einmal richtig auf und sorgte dafür, dass Bäume, welche den Tag noch überlebt hatten, nun den Kürzeren zogen.

Ausgerechnet in der Oberleitung der ICE-Bahnstrecke Regensburg-München landete ein Baum bei Hagelstadt (Lkr. Regensburg). Dort löste der Stamm nicht nur einen Kurzschluss aus, sondern fing auch Feuer. Die alarmierten Einsatzkräfte mussten warten, bis die unzugängliche Strecke gesperrt und stromlos geschalten war, damit sie endlich vorrücken und das brennende Gehölz ablöschen konnten. Im Anschluss kontrollierte ein spezieller Trupp der Bahn die Leitungen nach möglichen Schäden. Während den Arbeiten musste der Zugverkehr ruhen.

Ganz genau werden auch die Besitzer von fünf Autos in der Regensburger Benzstraße am Montagmorgen hinschauen. Hier hielt eine alte Fichte, deren Wurzelwerk bereits angefault war, den Windböen von immerhin noch 90 Stundenkilometern nicht mehr stand und kippte um. Dabei beschädigte sie die geparkten Fahrzeuge und musste durch die Feuerwehr entfernt werden.

Jene kam auch im Stadtteil Harting zum Einsatz. Dort hatte der Sturm an einem Reihenhaus im Hüllgartenweg die Fassade nicht nur gelockert, sondern auch abgerissen. Um eine Gefahr für mögliche Passanten, die von den Trümmerteilen getroffen werden könnten, auszuschließen, rückten die Kameraden mit einer Drehleiter an, um die Teile zu entfernen.

Nicht mit der Drehleiter, sondern purer Muskelkraft galt es für die Berufsfeuerwehr eine Einsatzstelle in der Robert-Bosch-Straße abzuarbeiten. Auf dem Betriebsgelände der DHL war ein massives Zelt mit Aluminium-Rahmen angehoben und rund 20 Meter durch die Luft gewirbelt worden. Im Anschluss landete es kopfüber an einem Hochseecontainer, an dem es sich verhedderte. Den eingesetzten Kräfte blieb nichts anderes übrig, als in Handarbeit das Zelt wieder zu entfernen.

Insgesamt zählte die Polizei über 210 Einsätze in der ganzen Oberpfalz. Die Mehrzahl davon wurde erst abends zwischen 19 Uhr und Mitternacht gemeldet. Glücklicherweise kam nach jetzigem Kenntnisstand niemand zu Schaden.


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