25.02.2019 - Haidmühle - News Nr.: 15010
2.000 Fellnasen versuchen die Schnauze vorne zu haben
200 Teilnehmer aus 22 Nationen starteten bei der Schlittenhunden-WM im Bayerischen Wald - Organisatoren hatten mit Spätfolgen von Orkan zu kämpfen und konnten Strecke erst im Schlusssprint präparieren - Teilnehmer reisten teils aus 1.800 Kilometer Entfernung mit 14 Tieren pro Team an - "Meine Hunde glücklich zu machen, ist das allerwichtigste für mich", berichtet ein Sportler

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Das laute Hundegebell war schon von weitem zu hören. Fast 2.000 Tiere waren am Wochenende nach Haidmühle (Lkr. Freyung-Grafenau) angereist. Gemeinsam mit ihren Frauchen und Herrchen hatten sie teilweise weite Wege von 1.800 Kilometer zurückgelegt, um im Schnee des Bayerischen Waldes sich zu messen.

Damit die überhaupt möglich war, haben Organisator Jürgen Landshuter und sein Team seit Wochen durch geschuftet: "Erst Anfang August haben wir die Erlaubnis vom Forstamt bekommen, dass wir in den Wald reindürfen. Da waren die Strecken aber noch voll gelegen mit Holz." Mühselig musste man zunächst einen geeigneten Trail finden, der gleichsam anspruchsvoll wie abwechslungsreich war, um den Profisportlern aus ganz Europa gerecht zu werden. Denn die bisherige Strecke war durch Orkan Kolle 2017 und den daraus resultierenden Aufräumarbeiten zerstört worden.

Doch von all diesen Problemen war am vergangenen Wochenende nichts mehr zu spüren. Aus 22 Nationen waren die Teilnehmer angereist. Bis zu 2.000 Kilometer hatten sie dabei aus Spanien, Norwegen oder auch Schottland zurückgelegt, um sich mit den Weltbesten zu messen. Wie eine kleine Familie sei die Gemeinschaft geworden, berichtet Landshuter.

Die Teilnehmer sind dabei alle auf ihre ganz eigene Art und Weise zum Hundessport gekommen. "Meine Frau wollte einen Hund, ich wollte keinen. Jetzt haben wir neun", schmunzelt Verbandspräsident Michael Landau. Paul Pateman aus Großbritannien geht mit Huskys an den Start. "Wir hatten die Alaska Malamutes, aber die waren zu langsam für ihn", wirft seine Frau ein, während Paul die Namen seiner vierbeinigen Freunde aufzählt: "Axle, Viper, Nitro, Charger, Cobra, Chevy, Sierra, Shelby, Dodge und Heby. Alles amerikanische Sportwagen." Andere Kollegen berichten, dass sie seit über 30 Jahren bereits dabei sind und vor allem die Zusammenarbeit mit ihren Tieren lieben.

"Ich behandle sie wie Weltstars. Selbst, wenn sie nicht so gut waren, verdienen sie es, so behandelt zu werden, wie die Besten auf der Welt", berichtet ein Starter. Sie glücklich zu machen, sei für ihn das Wichtigste. Einer Meinung, der sich wohl die meisten der 200 Teilnehmer anschließen dürften.


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