14.12.2018 - Nürnberg - News Nr.: 14539
Angst in Nürnberg: Unbekannter verletzt drei Frauen lebensgefährlich
Notoperationen bei allen Opfern nötig – Frauen im Alter von 26 bis 56 Jahren – Tatzeitraum erstreckt sich über mehrere Stunden – Einer oder mehrere Täter noch flüchtig – Durchsuchung einer Wohnung erfolglos – Mordkommission hat noch am Abend Ermittlungen übernommen – Großaufgebot an Polizeikräften überall im Einsatz

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Szenen, die aus dem Beginn eines Thrillers stammen könnten, spielten sich am Donnerstagabend (13.12.2018) in Nürnberg ab. Ein oder mehrere Täter verletzten hier innerhalb von rund dreieinhalb Stunden drei Frauen an drei Tatorten lebensgefährlich. Ein Großaufgebot an Polizeikräften ist in der Metropole unterwegs und auf der Suche nach dem Unbekannten.

Das Motiv des oder der Unbekannten – bislang noch absolut unklar. Sicher ist jedoch, die Taten spielten sich alle im Nürnberger Stadtteil St. Johannis ab und ereigneten sich zwischen 19 und 23 Uhr. Opfer waren bei allen Übergriffen Frauen, im Alter von 26 bis 56 Jahren. Alle drei erlitten durch eine unbekannte Tatwaffe Stichverletzungen und benötigten eine Notoperation.

Der erste Vorfall ereignete sich nach aktuellem Kenntnisstand gegen 19:20 Uhr im Kirchenweg. Eine 56-jährige Frau war dort zu Fuß in Richtung Johannisstraße unterwegs. Plötzlich stach ihr ein Unbekannter, der ihr entgegen kam, in den Oberköper. Anschließend flüchtete der Täter zu Fuß in Richtung Friedrich-Ebert-Platz. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen blieben ohne Erfolg. Das Opfer erlitt durch den Übergriff schwere Verletzungen und benötigte nach notärztlicher Erstversorgung eine Notoperation im Klinikum.

Die beiden weiteren Taten begingen der oder die Unbekannten gegen 22:45 Uhr. In der Arndtstraße stach ein Mann völlig unvermittelt auf eine 26-jährige ein, welche sich auf dem Heimweg befand. Kurz darauf wiederholte sich das schreckliche Geschehen in der Campestraße. Hier stach ein unbekannter Täter auf eine 34-jährige ein. Anschließend flüchtete der Unbekannte in Richtung Burgschmietstraße/Johannisstraße. Beide Frauen erlitten durch die Stiche lebensgefährliche Verletzungen und benötigten ebenfalls eine Notoperation.

Zu den unmittelbar eingeleiteten und umfangreichen Fahndungsmaßnahmen zog die Polizei nicht nur einen Polizeihubschrauber hinzu, sondern auch einen Dienshundeführer. Mehrere Personen überprüften die Beamten im Rahmen der Fahndung – die diesbezüglichen Ermittlungen dauern jedoch noch an. Ebenso umstellten im Rahmen der Fahndung Polizeieinheiten mit zusätzlicher Schutzausrüstung ein Gebäude. In der Immobilie an der Ecke Ketzelstraße und Innere-Haller-Straße durchsuchten die Beamten eine Wohnung – allerdings ohne Erfolg.

„Es ist nicht auszuschließen, dass es sich in allen drei Fällen um ein und denselben Täter gehandelt haben könnte“, so Pressesprecher Bert Rauenbusch in der entsprechenden Pressemitteilung. Zu den Unbekannten liegen unterschiedliche Beschreibungen vor. Sie sollen im Alter von etwa 25 bis 30 Jahren, kräftig und zwischen 175 und 180 Zentimeter groß gewesen sein. Bezüglich der Bekleidung gehen die Angaben ebenfalls auseinander: orange Jogginghose, schwarze Jacke, blaues Jackett.

Die Ermittlungen in allen Fällen hat noch am Donnerstagabend die Mordkommission der Kriminalpolizei Nürnberg übernommen. Der Erkennungsdienst übernahm an allen Tatorten die Spurensicherung. Über die angewendete Tatwaffe gibt es derzeit keine Erkenntnisse.

Laut Auskunft der behandelnden Ärzte bestehe zum aktuellen Zeitpunkt keine Lebensgefahr mehr für die Geschädigten. Die Nürnberger Polizei zeigt aktuell im Stadtteil St.-Johannis verstärkte Präsenz mit uniformierten Kräften. Zudem sind auch Zivilbeamte unterwegs. Weiterhin werden auch im Laufe des Tages Anwohnerbefragungen durchgeführt.


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