14.10.2018 - Kelheim - News Nr.: 14264
Großbrand nach Verpuffung in chemischer Industrie
Schwarze Rauchsäule über der Stadt – Massives Aufgebot von Einsatzkräften – Brandausbruch im Bereich des Spinnsaals mit Übergriff auf Dachstuhl – Bevölkerung soll Fenster und Türen und Fenster geschlossen halten – Ein Angestellter klagt über Hustenreiz, glücklicherweise keine weiteren Verletzten – Mitarbeiter von Werksgelände evakuiert

© NEWS5 / Pieknik

Eine dunkle Rauchwolke steht am sonnigen Sonntagvormittag (14.10.2018) über dem Kelheimer Ortsteil Affecking. Bei einem bekannten Faserhersteller, der Kelheim Fibres ist ein Brand ausgebrochen. Die Feuerwehr war mit einem massiven Kräfteaufgebot im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Bewährt hat sich hierbei der vorher ausgearbeitete Alarmplan für so einen Fall. Das Feuer war am frühen Nachmittag unter Kontrolle und es fanden nur noch Nachlöscharbeiten statt. Verletzte gab es keine zu beklagen, lediglich ein Arbeiter klagte über Hustenreiz.

Ein Knall oder Ähnliches war nicht zu hören, nur plötzlich stand eine dunkle Rauchsäule über der Industrieanlage. Innerhalb kurzer Zeit breitete sich die Rauchwolke aus und verdunkelte das Gebiet rund um die Fabrik. Das Feuer sei nach ersten Angaben der Kreisbrandinspektion Kelheim im Bereich des Spinnsaals ausgebrochen. Dieser hat sich ausgebreitet und anschließend zur Durchzündung des Dachstuhls geführt. Aus diesem Grund ist ein massives Aufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst vor Ort. „ Es ist von den Feuerwehren mindestens der halbe Landkreis hier in Kelheim“, so Kreisbrandinspektor Dötzel.

Zu übersehen ist die riesige schwarze Rauchwolke nicht. Dessen Anblick hat auch Mario Liebenstein angezogen: „Haben den riesen Rauch gesehen und dann sind wir halt auch einmal raus gefahren und haben geschaut“. Einer Faszination, der auch Nadine Lepsky, eine Anwohnerin aus der näheren Umgebung nicht wiederstehen kann: „Es ist faszinierend. Man muss sowas sehen, das ist so wahnsinnig“. Und doch sitzt die Angst den Beobachtern des fürchterlichen Schauspiels im Nacken. „Da hat man schon Angst, das ist klar. Es riecht auch komisch“, erzählt Liebenstein. Lepsky dagegen beschreibt es anders: „Es ist anstrengend in der Nase, dieser Geruch“. Hier hat die junge Frau nicht unrecht, denn bedingt durch die chemischen Fasern, welche der Betrieb verarbeitet, war die Möglichkeit gegeben, dass eine Gefahr für die Bevölkerung besteht, erklärt die Feuerwehr.

Nicht nur über Radiodurchsagen, sondern auch mittels Lautsprecherdurchsagen warnt sie die Bevölkerung mit folgenden Worten: „Es ist ein Austritt von Gefahrstoffen gegeben. Suchen Sie geschlossene Gebäude auf. Schließen Sie Fenster und Außentüren. Schalten Sie Lüftungs- und Klimaanlagen aus. Achten Sie auf Rundfunk und weitere Lautsprecherdurchsagen. Das Landratsamt Kelheim hat ein Bürgertelefon mit der Telefonnummer 2073112 eingerichtet. Hier erhalten Sie weitere Informationen. Ende der Durchsage“, um auch jeden Anwohner in der Nähe zu erreichen. Inzwischen ist jedoch klar, es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bewohner der Umgegend. Alle Messungen der Rettungskräfte bezüglich gefährlicher Stoffe waren negativ. Daraufhin folgte eine Aufhebung der Gefahrenmeldung und die Straßensperren wurden langsam zurückgebaut.

Trotz allem kam es doch zu massiven Behinderungen im Gebiet rund um die Einsatzstelle. Aufgrund der heute anstehenden wurde vom Landratsamt ein Shuttleservice eingerichtet. „Es ist sehr wichtig, dass im Hernach niemand sagen kann, er wurde an der Wahl gehindert. Deshalb war das Angebot, abhängig von den Straßensperrungen, wir richten einen Fahrdienst ein für ganz Kelheim und darüber Hinaus, wenn jemand sagt, ich komme nicht ran, weil Sperre ist, wir machen das“, erklärt Landrat Martin Neumeyer. Nicht nur hier wurde alles Menschenmögliche für die Bevölkerung getan, sondern auch der vorab ausgefeilte Alarmplan hat sich beschwert. Die Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen und der Polizei verlief reibungslos und perfekt.



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