25.08.2018 - Großhabersdorf - News Nr.: 14013
Aufrütteln statt wegschauen: Die wohl lebensrettendste Massage der Welt
Mitglieder der Helfer vor Ort veranstalten zum zehnjährigen Bestehen einen zehnstündigen Marathon in der Laienreanimation – 29 Vereine der Gemeinde sowie viele Interessierte beteiligen sich an der Übung für den guten Zweck – Zahlreiche Besucher lassen sich einweisen und machen bei der Herzdruckmassage mit

© NEWS5 / Schmelzer

Wenn der weiße Audi A4 mit der Aufschrift „Helfer vor Ort“ (kurz: HvO) durch Großhabersdorf (Lkr. Fürth) fährt und dabei die Signalanlage mit Blaulicht und Martinshorn läuft, dann wissen die Einwohner der Gemeinde: „Hilfe ist unterwegs!“. Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass der HvO seine erste Fahrt zur Rettung von Menschenleben unternahm. Am Samstag (25.08.2018) standen die Feierlichkeiten dazu an. Jedoch hatten sich die Mitglieder des Fördervereines etwas besonders dafür überlegt. „Es wäre super, wenn jeder einfach die Laienreanimation könnte und sicher beherrschen würde“, so Julia Bayer von den Helfern vor Ort. Genau hier sollte die Jubiläumsfeier mit dem „Wiederbelebungsmarathon – Hobersdorf reanimiert“ ansetzen.

Bereits morgens um neun Uhr war es soweit und die erste Laienreanimation startete an der Phantompuppe. Ein Ende war jedoch nicht in Sicht – zehn Stunden lang, das hatten sich die Mitglieder des Fördervereins „Helfer vor Ort Großhabersdorf“ vorgenommen, galt es die Wiederbelebung mindestens an einer Puppe weiterzuführen. Nicht nur die Mitglieder des HvO und des Vereins packten hierbei tatkräftig mit an, sondern sie fanden auch Unterstützung von 29 Vereinen aus dem Gemeindegebiet. Allerdings war damit das Ziel noch nicht erreicht, denn die Aktion sollte Aufrütteln und vom Wegschauen ablenken. „Wir möchten Jeden motivieren, sich das kurz anzuschauen, einweisen zu lassen und kurz daran teilzunehmen“, stellt Dr. Jutta Linzmeier in ihrer Funktion als Bereitschaftsärztin vom Bayerischen Roten Kreuz klar. „Man braucht keine acht Stunden Erste Hilfe Kurs, man kann das wirklich in kurzer Zeit mit einer kurzen Einweisung erlernen“, erklärt die engagierte Ärztin weiter.

Der Plan der Großhabersdorfer „Helfer vor Ort“, die den Zeitraum zwischen dem Notruf und dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit ihrer zusätzlichen Ausbildung sinnvoll überbrücken und erweiterte Erste Hilfe leisten, geht auf. Zahlreiche Besucher interessieren sich nicht nur für den Weißwurst-Frühschoppen oder Kaffee und Kuchen, sondern auch für die Laienreanimation und machen spontan mit. Zusätzliche Motivation gibt es noch von Dr. Linzmeier, die sich in ihrer Funktion auch immer wieder verbal für die Laienreanimation einsetzt. „In dem man manchmal auch einfach Geschichte erzählt von Menschen, die gut aus so einer Situation rausgekommen sind, zum Beispiel, wenn ein Kind aus dem Wasser gezogen wird und erfolgreich reanimiert werden kann“, so die Ärztin, deren Haupttenor am Samstag stets lautete: „Immer wieder betonen, dass man nichts falschmachen kann“!


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