03.08.2018 - Hildburghausen - News Nr.: 13864
Nachbarn werden zu Lebensrettern
Wohnhaus brennt lichterloh - Anwohner treten Tür ein und retten gehbehinderten Bewohner aus verrauchtem Haus - Vier Feuerwehrleute kollabieren aufgrund der Hitze von 35 Grad - Helfer müssen aufgeschreckte Hunde einfangen (on tape)

© NEWS5 / Ittig

Dichte Rauchschwaden stiegen am Freitagnachmittag (03.08.2018) über einem Wohnhaus in Hildburghausen auf. Ein Einfamilienhaus im Ortskern war in in Flammen aufgegangen. Drei Nachbarn saßen gerade im Auto und sahen den Qualm. Ohne zu zögern stiegen sie aus, rannten zu dem Gebäude und traten die Tür ein. "Wir sind die Treppe rauf und da kam uns der Bewohner schon entgegen", erzählen sie. Zu diesem Zeitpunkt sei bereits alles voller dichtem Rauch gewesen. Da der Mann gehbehindert ist, hätte er vermutlich ohne ihre Hilfe nicht mehr geschafft, sind sich die drei Retter sicher.

Als die Feuerwehr nur wenige Minuten später eintraf, stand das Gebäude bereits lichterloh in Flammen. Von mehreren Seiten aus gingen sie gegen den Brand vor, doch aufgrund einer immer wieder zusammenbrechenden Wasserversorgung durch das Hydrantennetz verzögerten sich die Löschangriffe. Während des Einsatzes rannten plötzlich zwei verschreckte Hunde aus dem Gebäude. Nur mit Mühe konnten die Kameraden die Tiere einfangen und der Polizei übergeben. Nachdem die Flammen weitestgehend gelöscht waren, folgte der nächste Schock. Vermutlich durch das Feuer war eine Gasleitung im Gebäudeinneren Leck geschlagen. Sofort räumten die Einsatzkräfte den Bereich im Umkreis von 50 Metern, auch Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Erst, nachdem der Energieversorger die Gasleitungab geschiebert hatte, waren gefahrlose Nachlöscharbeiten möglich.

Doch nicht nur durch das Feuer gerieten die Helfer an ihre Grenze. Aufgrund der enormen Hitze von 35 Grad kollabierten vier Kameraden. Sie mussten medizinisch durch den Rettungsdienst betreut und in Krankenhäuser gebracht werden. Um zu verhindern, dass noch weitere Männer und Frauen zusammenbrachen, veranlasste der Einsatzleiter, dass alle in Bereitschaft befindlichen Feuerwehrleute ihre Schutzkleidung ablegen sollten. Zudem wurden pausenlos Wasserflaschen an der Einsatzstelle verteilt.

Die Nachlöscharbeiten werden noch bis in den späten Abend andauern. Die Brandursache ist unklar und soll nun von der Polizei ermittelt werden. Der Bewohner des Hauses kam zunächst bei Nachbarn unter, wurde im weiteren Verlauf vorsichtshalber aber in ein Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden wird im niedrigen sechsstelligen Bereich geschätzt.


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