Fassungslosigkeit am Sonntagabend (08.07.2018) in der Depotstraße im Augsburger Stadtteil Göggingen. Das Sozialzentrum der Caritas, in dem unter anderem Büroräume, Betreuungsstellen und das Sozialkaufhaus untergebracht sind, sowie Fahrzeuge, die dort geparkt waren, stehen komplett in Flammen. Stundenlang kämpfen rund 70 Kameraden der Feuerwehren gegen das Feuer an, bis es einigermaßen unter Kontrolle ist. Glücklicherweise wurde bei dem Brand niemand verletzt, denn Nachbarn vom Kulturzentrum können den Hausmeister noch rechtzeitig informieren, dass er das Gebäude verlassen kann.
Augenzeuge und Wähler des Notrufs Ugur Sümer beschreibt die anfängliche Situation mit emotionalen Worten: „Sofort die Feuerwehr und die Polizei verständigt, durch den Notruf. Dann haben wir sofort geschaut, ob da Personen im Haus sind. Gott sei Dank war da nur der Hausmeister drin und der ist dann gleich raus gekommen“. Stoppen konnte die Flammen auch das schnelle Eintreffen der Feuerwehr nicht mehr. „Das Gebäude ist komplett ausgebrannt, die Decken sind eingestürzt“, so Friedhelm Bechtel in seiner Funktion als Pressesprecher der Feuerwehr Augsburg. Eine Anwohnerin, die seit 30 Jahren in der Straße lebt, ist immer noch fassungslos: „Ich kann es immer noch nicht glauben! Von der Bauweise her ist es für mich nicht normal, nicht nachvollziehbar.“
Wie der Brand entstand, weiß auch Bechtel aktuell nicht: „Fahrzeuge standen direkt an der Hausseite. Es ist unklar, ob die Fahrzeuge zuerst gebrannt haben oder das Haus, aber jedenfalls ist die Hauswand total beschädigt“. Dies müssen die Ermittler der Polizei herausfinden, allerdings erst wenn die Löscharbeiten abgeschlossen sind. Einfach sind diese nicht gerade zu nennen, denn ein Innenangriff war aufgrund der Gefährdung für die Kameraden nicht möglich. Kurze Zeit später stürzte auch die Decke des Gebäudes ein, auf der sich auch eine Photovoltaikanlage befand und es herrschte Lebensgefahr. Zudem handelte sich um ein Holzhaus in Niedrigenergiebauweise, wie die Caritas auf ihrer Webseite mitteilte. Der Caritas-Stadtverband war erst im Jahre 2010 dorthin umgezogen.
„Wir sind hier die Anlaufstation für die Nöte der Armen hier in Augsburg und Umgebung“, erklärt Dr. Walter Semsch Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Augsburg e.V.. Rund 100 Menschen arbeiten normalerweise im Sozialzentrum der Caritas und kümmern sich um die Belange der über 300 Bedürftigen, die sich jeden Tag melden. Wie es weiter geht weiß auch Semsch noch nicht genau. Sicher ist er sich nur bei einem: „Es ist eine Katastrophe und ich hoffe, dass wir jetzt auch Hilfe bekommen, um das notwendige zu tun, um schnell wieder arbeiten zu können, weil die Leute brauchen uns“. Wer die Caritas nach dem verheerenden Brand unterstützen möchte, kann sich gerne mit Spenden in der Depotstraße 5 in Augsburg melden.
