15.05.2018 - Höchstadt - News Nr.: 13325
Beim Feierabendbier schlug der Blitz ein
Kräftiges Gewitter wütet über Franken - Große Scheune auf Bauernhofkomplex brennt nach Einschlag komplett nieder - Betroffene Besitzer hatten gerade das Bier geöffnet - 140 Kräfte von Feuerwehr und THW können Übergreifen der Flammen auf Wohnhaus verhindern - Aufziehendes und Brand auslösendes Gewitter on tape

© NEWS5 / Merzbach

Eigentlich hatten sich Matthias Russ und sein Schwiegervater Richard auf einen gemütlichen Abend gefreut. Nach gemeinsamer Reparaturarbeit am Traktor hatten sie es sich am frühen Dienstagabend (15.05.2018) gerade im Wintergarten des landwirtschaftlichen Anwesens in Weidendorf (Lkr. Erlangen-Höchstadt) mit einem kühlen Glas Bier bei leichtem Donnergrollen gemütlich gemacht. Doch plötzlich gab es einen heftigen Schlag und nicht nur das Licht ging zeitgleich aus - sondern auch mit der Ruhe war es vorbei.

"Mein Schwiegervater ging zum Sicherungskasten und hat die Sicherung wieder rein gemacht. Dann liefen wir zum Nachbarn, um zu schauen, ob er noch Strom hat. Wir dachten, dass der Blitz bei ihm im Baukran reingegangen sei", berichtet Matthias Russ. Als er sich dann jedoch rumdrehte, quoll bereits weißer Rauch aus der großen Scheune des Bauernhofes. Der Blitz war mit Wucht in das landwirtschaftliche Anwesen eingeschlagen. Und obwohl sie sofort die Feuerwehr riefen und noch eigene Löschversuche unternahmen, waren sie gegen die auflodernden Flammen machtlos.

Als die Einsatzkräfte noch während des Gewitters anrückten, stand der Bau bereits lichterloh in Flammen. Von drei Seiten und über die Drehleiter konnten sie sicherstellen, dass das Wohnanwesen verschont blieb. Doch die Scheune samt Anbau brannte inklusive der Feldmaschinen komplett nieder.

Eingelagertes Heu stellte die Einsatzkräfte vor besondere Probleme. Immer wieder flackerten die Flammen erneut auf. Mithilfe eines Radladers wurde das Stroh ins Freie befördert und dort verteilt. Erst jetzt konnte es abgelöscht werden, was sich jedoch über Stunden hinzog.

Insgesamt 140 Helfer von Feuerwehr und THW waren vor Ort, um den Großbrand zu löschen. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mindestens 70.000 Euro. "Die letzten Jahre, wo man sich das alles aufgebaut hat, sind jetzt rum", muss Besitzer Richard Russ resigniert feststelle. "Geschehen ist geschehen. Aber ich bin froh, dass keinem was passiert ist und den Rest, den bekommen wir auch schon hin."


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