10.05.2017 - Kraftshofer Forst - News Nr.: 11193
Trauriger Besitzer gesucht: Wer vermisst Teddy 'Nixtatze'?
Straßenwärter Stephan Hofmann entdeckt bei Mäharbeiten Plüschbär direkt auf der A3 und rettet ihn vor dem sicheren Müll-Tod - Tausende Fans verfolgen seitdem auf eigens gegründeter Facebook-Seite anhand Erlebnisgeschichten die putzigste Suche des Jahres - Bär hat schon Operation und Motorradausflüge hinter sich - Junger Familienvater hofft nun den tatsächlichen Besitzer wiederzufinden

© NEWS5 / Grundmann

Als Straßenwärter hat Stephan Hofmann (27) schon allerhand Zeug entdeckt, was die Menschen mehr oder minder freiwillig wegwerfen. Da lagen Schuhe am Fahrbahnrand, Haustiere wurden angebunden zurückgelassen oder sogar Kinder am Rastplatz vergessen. Doch wohl kaum ein Fundstück hat den jungen Familienvater so sehr beschäftigt, wie ein Teddybär, den er Ende vergangene Woche gefunden hat.

Gemeinsam mit Kollegen war er am Donnerstag auf der A3 bei Nürnberg-Nord mit einem Reinigungstrupp im Einsatz. Mähroboter und Kehrmaschine suchten sich langsam ihren Weg entlang der Mittelleitplanke, als Hofmanns Kollege plötzlich stoppte. Zwischen den Fahrbahnen lag tatsächlich ein kleines Stofftier - leicht verstaubt, mit großen Kulleraugen, aber in einem guten Zustand. Für den jungen Familienvater war direkt klar, dass irgendwo in Deutschland ein Kind nun möglicherweise bittere Tränen vergießt und packte den Teddy ein.

Zuhause gab es erst einmal ein gründliches Bad. "Wer auf der Autobahn sich rumkugelt, der muss sich auch waschen", so die einhellige Meinung. Die Namensfindung war da schon schwieriger: "Ich sagte, dass ich 'Tatze' gefunden habe, worauf meine Freundin meinte, dass er definitiv nicht Tatze heißen wird. Und so war 'Nixtatze' geboren." Über seine private Facebook-Seite veröffentlichte er direkt von seinem Arbeitsplatz aus ein erstes Foto des Bären und bat um Mithilfe. Binnen kürzester Zeit wurde das Bild über 16.000 Mal geteilt. "Von dieser Resonanz war ich wirklich überwältigt, damit hatte ich nun wahrlich nicht gerechnet", ist Hofmann auch eine Woche später (10.05.2017) nach wie vor überrascht. Mittlerweile hat sich seine Aktion und die Seite "Nixtatzes große Abenteuer" zu einem wahren Internetphänomen entwickelt.

Da sich aber der Besitzer noch nicht gefunden hat, entschied er sich, eine eigene Facebook-Seite für das Fundtier zu gründen. Hier berichtet 'Nixtatze' seither aus seinem Leben bei Papa Stephan. Neben Ausflügen auf der Kehrmaschine und dem Rasenmäher hat er auch schon eine Motorradtour durch Franken erlebt oder bei der Gartenarbeit geholfen. "Am Wochenende haben wir festgestellt, dass eine Naht sich geöffnet hatte, weshalb wir Nixtatze operieren mussten. Vom Zugang über das Blutdruckgerät bis zum Pflaster", schmunzelt Hofmann. Begeistert verfolgt wird das Leben seither von hunderten Internetnutzern - und die Schar wird von Tag zu Tag größer.

"Mein größter Wunsch ist es, dass sich so der Besitzer des Bären wiederfinden lässt", hofft Hofmann. Solange wird der neue Internet-Liebling Nixtatze auch weiterhin täglich aus seinem Leben berichten und seine "Fans" auf dem neusten Stand halten, um allen zu zeigen, dass das Teddybär-Leben dem Plüschtier mit seiner Tatzenschleife noch eine zweite Chance geschenkt hat.


Redaktionelle Hinweise: 

1. Screens von der Facebookseite finden sich als Download-Bilder auch in diesem Angebot

2. Der Arbeitgeber von Stephan Hofmann, die Autobahndirektion Nordbayern, lässt keine direkten Aufnahmen von ihm bei der Arbeit zu. Daher wurde mit ihm an einem neutralen Ort gedreht. Die Reinigungsarbeiten in diesem Angebot fanden an gleichem Tag (10.05.2017) an anderer Stelle im Direktionsgebiet statt.



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