Spanngurte, Reifenteile oder andere Kleinteile. Wenn im Radio vor „Gegenstände auf der Fahrbahn“ gewarnt wird, handelt es sich zumeist nur um kleinere Teile, die schnell zu umfahren sind. Anders jedoch heute Mittag (30.10.2016) auf der A9. Hier hatte bei Lauf im Nürnberger Land ein Verkehrsteilnehmer ein komplettes Sofa verloren, was sich unfreiwillig auf der rechten Spur gemütlich machte. Auch wenn im Radio bereits vor dem Hindernis gewarnt wurde, dauerte es nicht lang, bis es das erste Mal krachte.
Ein VW Bus-Fahrer erkannte das Hindernis spät
und bremste scharf ab. Eine nachfolgende Ford-Fahrerin konnte nicht mehr
bremsen und krachte auf den Transporter. Beide Fahrzeuge erfassten das Sofa
dennoch und schleuderten es auf den linken Fahrstreifen, wo es von einem Mercedes
erneut überrollt wurde. Ein vierter Wagen konnte ebenfalls nicht mehr
ausweichen und fuhr über Trümmerteile. Bei dem Zusammenstoß zog sich die
Ford-Fahrerin leichte Verletzungen zu und musste in ein Krankenhaus gebracht
werden.
Als wäre all dies noch nicht genug, behinderten erneut Gaffer die Rettungsarbeiten. Nur äußerst langsam und teilweise das Handy aus dem Fenster haltend, fuhren die Autofahrer an dem Unfallort vorbei. Irgendwann reichte es der Polizei, die kurzerhand einige Schaulustige anhielt und Strafzettel verteilte. Einsichtig zeigten sich einige dabei nicht. „Ich durfte mir vorhin noch anhören, dass dies ja eine öffentliche Straße sei und er ja Bilder machen dürfte“, berichtet Polizist Alexander Sterl. Der Verursache für all das Übel ist derweil nicht bekannt. Der Besitzer, der das Sofa verloren hat, bemerkte diese anscheinend nicht und fuhr weiter.