01.06.2016 - Simbach am Inn - News Nr.: 9591
Katastrophales Hochwasser in Niederbayern
Vier Tote durch Fluten - Hubschrauber im Einsatz, Polizeiwache abgesoffen

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Eine furchtbare Katastrophe hat am Mittwoch (01.06.2016) die Menschen im Landkreis Rottal-Inn heimgesucht. Stundenlang prasselte der Regen hinab, kleinere Bäche verwandelten sich zunächst in große Ströme und dann in reißende Fluten. Binnen kürzester Zeit traten sonst kleine Rinnsale über die Ufer und rissen alles mit sich, was sich ihnen in den Weg stellte. Am schlimmsten getroffen hat es die Gemeinde Simbach am Inn, direkt an der deutsch-österreichischen Grenze. Hier floss das Wasser von den Bergen ins Tal. Die Dämme, die den Ort sonst vor Wasser von außen schützen sollen, wurden für drei Menschen zum todbringenden Grab. Wie eine Wanne lief das Städtchen voll. Bis zum ersten Obergeschoss versanken die Häuser in der braunen Brühe, Menschen kamen nicht mehr nach draußen, Autos schwammen wie Treibgut umher. Rettungs- und Polizeischrauber flogen heran, um die Betroffenen aus dem Katastrophengebiet zu retten. Selbst die Polizeiwache in Simbach fiel dem Hochwasser zum Opfer und versank völlig. Rotes Kreuz und Feuerwehr aus dem österreichischen Braunau eilten herbei, um ihren deutschen Kameraden zu helfen. Meteorologen ermittelten, dass bis zu 160 Liter Regen auf die Region seit Dienstagabend niedergegangen waren. Fast so viel, wie sonst in zwei Monaten fallen – in nicht einmal 18 Stunden.
In Julbach, rund drei Kilometer von Simbach entfernt, wurde eine Frau von den Fluten mitgerissen und ertrank. Helfer fanden ihre Leiche am späten Abend am Bachlauf. Die Aufräumarbeiten werden sich über Monate hinziehen. Ob es noch weitere Opfer zu beklagen gibt, werden die kommenden Stunden zeigen.

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