Für ihn war es eigentlich ein Routinejob. Am Sonntagabend wurde ein ADAC-Pannenhelfer auf die B16 bei Bernhardswald im Landkreis Regensburg gerufen. Ein Autofahrer war mit seinem älteren Opel auf der Bundesstraße unterwegs, als er in den Grünstreifen geriet und sich die Vorderachse teilweise herausriss. Er rief den „Gelben Engel“, der mit seinem Abschlepper ausrückte. Professionell und routiniert sicherte dieser zunächst die Unfallstelle ab, hackte er den Opel ein und ging um seinen Abschleppwagen, um die Hydraulikleine auf der Fahrerseite in Betrieb zu nehmen. In diesem Moment, als das Pannenauto auf die Ladefläche gezogen werden sollte, kam aus der Dunkelheit ein 27-jähriger Golf-Fahrer herangefahren. Der Mann übersah die Unfallstelle trotz der eingeschalteten gelben Warnleuchte und aufgestelltem Warndreieck, erfasste den ADAC-Helfer, der auf die Motorhaube sowie Frontscheibe des Volkswagens aufgeladen und in die Luft katapultiert wurde. Während das Unfallauto nach rechts in den Graben schleuderte, landete der 42-jährige Gelbe Engel auf der Straße, wo er leblos liegen blieb. Schnell eintreffende Rettungskräfte versuchten den Pannenhelfer noch zu wiederbeleben, allerdings erlag er am Unglücksort seinen schweren Verletzungen. Der 27-Jährige zog sich ebenfalls Verletzungen zu und kam in ein Krankenhaus. Die drei Insassen des Pannenfahrzeugs mussten alles mitansehen und wurden psychologisch betreut. Besonders berührend: Nach den Bergungsarbeiten hielten die Rettungskräfte inne und beteten gemeinsam mit einem Pastor für das Unfallopfer, ehe dieses durch den Bestatter abtransportiert wurde. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft kam ein Sachverständiger vor Ort und nahm die Unfallstelle auf. Nach bisherigem Kenntnisstand war die Gefahrenstelle ordnungsgemäß abgesichert, der ADAC-Helfer trug reflektierende Warnkleidung. Die Bundesstraße blieb über mehrere Stunden gesperrt. Immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen mit Pannenhelfer, weil Autofahrer die Unglücksstellen zu spät oder gar nicht erkennen. Zuletzt starb in Nordbayern im Februar 2015 ein Mann bei einer ähnlichen Situation im Landkreis Kronach