In Frankfurt haben am Freitag (05.12.2025) knapp 700 Schülerinnen und Schüler gegen die geplante Wiedereinführung der Wehrpflicht demonstriert. Getragen wurde der Protest von mehreren Jugendorganisationen. In einem Aufruf auf Instagram kritisieren sie das Vorhaben der Politik und betonen, dass ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben übergangen werde.
Viele Jugendliche nutzten den Streiktag bewusst, um ein Signal zu setzen. „Wir sind heute hier, um gegen die Wehrpflicht zu demonstrieren. Wir nutzen unser Streikrecht und gehen nicht in die Schule, sondern auf die Straße, weil wir nicht der Meinung sind, dass eine Wehrpflicht die Lösung sein kann“, erklärt die Schülerin Clara.
Neben der Ungewissheit über ihre Zukunft beschäftigt die Demonstrierenden vor allem die Rolle der Bundeswehr. Im Ernstfall müssten junge Menschen auf dem Schlachtfeld kämpfen. Eine Vorstellung, die viele für unvereinbar mit ihren eigenen Wertvorstellungen halten. So sagt Lasse: „Warum sollte ich irgendeinen russischen Berufsschüler, der auch gerade eine Tischlerausbildung macht, dann erschießen, ohne vorher mit ihm geredet zu haben? Wenn ich ihn anders kennengelernt hätte, vielleicht wären wir Freunde geworden. So erschieße ich ihn. Darauf habe ich keine Lust.“
Nicht nur Schülerinnen und Schüler schlossen sich dem Protest an. Auch Eltern und Großeltern zeigten sich besorgt. „Keine Mutter möchte für ihre Kinder, dass sie mal in den Krieg gezogen werden“, sagt Natalie.
Ähnliche Aktionen fanden am Freitag auch in anderen deutschen Städten statt, darunter München.
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