Die Hopfenernte in der Hallertau ist in vollem Gange. Auf den Feldern arbeiten Landwirte mit Maschinen und Helfern, um die grünen Dolden einzuholen – den Rohstoff, ohne den kein Bier gebraut werden kann. Doch das Jahr 2025 stellt die Hopfenbauern vor Herausforderungen: Trockenheit und Hitzeperioden haben Spuren hinterlassen.
„Ein Bier kriegen wir auf alle Fälle“, sagt Hans Ostler, Hopfenbauer aus Ulrain im Landkreis Kelheim. Doch die Hitze habe geschadet, vor allem Ende Mai und Anfang Juni, als die Temperaturen über 30 Grad kletterten. „Der Hopfen ist eine Pflanze, die jeden Monat mindestens 100 Liter Niederschlag bräuchte. Die Trockenheit hat verhindert, dass die Reben den vollen Habitus erreichen konnten. Der Gipfel ist heuer schmäler – und dort hängt normalerweise der meiste Hopfen.“
Die Folge: Bei Sorten auf leichten Böden zeichnet sich bereits ein Ertrag unter dem Durchschnitt ab. „Wenn der Hopfen einen anlacht, lacht er dich aus“, erklärt Ostler mit einem Sprichwort. „Man sieht’s nicht gleich, aber wenn die Dolden schön hängen, heißt das nicht automatisch, dass sie den gewünschten Ertrag bringen.“
Nach der Ernte wird der Hopfen getrocknet und schließlich zu Pellets oder Extrakten verarbeitet. Erst dann gelangt er in die Brauereien – für ein Maß Bier braucht es etwa eine Dolde pro Liter.
Neben den witterungsbedingten Einbußen macht den Hopfenbauern auch der Markt zu schaffen. Viele Verträge laufen aus, kostendeckende Preise sind kaum in Sicht. „Es ist noch ein Teil verkauft, aber insgesamt ist zu viel Hopfen auf dem Markt“, so Ostler. „Darum ist der Druck da. Wir müssen reagieren, anbauen, was gefragt ist, und nichts mehr, was nicht gebraucht wird.“
Wie sich die Qualität am Ende darstellt, hängt von den nächsten Wochen ab. Klar ist: Das Jahr 2025 wird in der Hallertau ein knappes, unterdurchschnittliches Hopfenjahr. Laut Hopfenpflanzerverband hat die Ernte 2025 etwas später bekommen, wie in den Vorjahren. Laut Statistik des Verbands gibt es in der Hallertau 777 Hopfenbetriebe – das sind 37 weniger als im Vorjahr. Bundesweit sind 965 Betriebe registriert – das sind 44 weniger als 2024.