Ein unglaubliches Horrorszenario, wie es in Zeiten der Rauchmelderpflicht eigentlich nicht mehr erwartet wird, spielte sich am frühen Samstagmorgen (02.03.2019) im Nürnberger Stadtteil Sandreuth ab. Um kurz nach 3 Uhr wurde der Feuerwehr ein Zimmerbrand in einem Wohnhaus in der Industriestraße gemeldet. Beim Eintreffen der ersten Kräfte loderten aus dem Erdgeschoss die Flammen bereits empor. Mehrere Personen rannten den Helfern entgegen.
Unter Atemschutz brachten die Kameraden das Feuer rasch unter Kontrolle und konnten das übrige Haus absuchen. Dabei machten sie eine furchtbare Entdeckung: Im Obergeschoss fanden sie fünf leblose Körper vor, welche sie sofort ins Freie brachten. "Es ist auf freier Straße ein kompletter Löschzug zur
Reanimation eingesetzt worden. Also 20 Einsatzkräfte, die nichts anderes getan
haben, als vor Ort um das Leben der Menschen zu kämpfen. Und diesen Kampf leider
verloren haben", berichtet Feuerwehr-Sprecher Thomas Schertel. Wie die Polizei bestätigte, erlagen eine 34-jährige Frau und drei Kinder, im Alter von sieben Jahren bis zum Säuglingsalter, am Brandort ihren Verletzungen. Ein Säugling starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Vier weitere Personen tragen teils schwere Verletzungen davon.
Wie Polizeisprecherin Alexandra Federl mitteilte, haben Ersthelfer versucht, die Opfer noch aus dem Haus zu retten und die Flammen zu bekämpfen. Drei Feuerlöscher am Einsatzort zeugen von den verzweifelten Versuchen, die leider vergebens waren. Das Erdgeschoss des Hauses ist komplett ausgebrannt.
Was die Brandkatastrophe auslöste und ob Rauchmelder in dem Gebäude installiert waren, ist noch nicht bekannt. Die Einsatzkräfte sprechen von einer Extremsituation, mit der sie umgehen müssen. Alle Feuerwehrleute, die mit drei Wachen der Berufskräfte sowie einer Freiwilligen Wehr vor Ort waren, wurden nach Abschluss der Löscharbeiten sofort ausgetauscht und durch frische Kräfte ersetzt. Die Staatsanwaltschaft hat den Brandort beschlagnahmt und zusammen mit der Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen.