Szenen wie in einem Krimi spielten sich am Sonntagabend (09.12.2018) im Rosaer Ortsteil Georgenzell (Lkr. Schmalkalden-Meiningen) ab. Alles begann schon in den Nachmittagsstunden, als ein Bürger des Ortes die Polizei alarmierte. Der Grund: Seine Tochter hatte Besuch von einer Freundin, deren Ex-Freund sie gestern verfolgte. Der Mitleiter konnte den 28-jährigen Ex-Liebhaber der Freundin seiner Tochter dann sogar antreffen und ihn ansprechen. "Darauf hat er meinem Nachbar die Knarre an den Kopf gehalten", sagt der Georgenzeller Heinz Oetzel.
Im Laufe der Ermittlungen der Polizei stellte sich heraus, dass der 28-Jährige wohl - wie es den Beamten schon zuvor am Telefon mitgeteilt wurde - tatsächlich bewaffnet war. Der junge Mann hatte bei seinem Vater zuvor ein Revolver und eine Pistole entwendet. Aufgrund dessen rückte die Polizei mit einem größeren Aufgebot nach Georgenzell an. Doch als die Beamten eintrafen, fehlte von dem Mann zunächst jede Spur.
Erst kurz nach 18 Uhr traf eine Polizeistreife rund 200 Meter entfernt von dem Haus, in dem sich die Ex-Freundin des Tatverdächtigen aufhielt, auf eine Person, die der Täterentscheidung entsprach. Als die Beamten den Mann kontrollieren wollten, eröffnete er völlig unvermittelt das Feuer und schoss gleich fünf Mal auf die Polizisten. Einer der Beamten erwiderte in der Folge das Feuer und schoss zurück. Der Tatverdächtige wurde getroffen und erlag rund zwei Stunden später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen.
Die Staatsanwaltschaft Meiningen hat unterdessen die Ermittlungen übernommen. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt. Mehrere Beamte benötigten laut Informationen von vor Ort psychologische Betreuung nach dem Einsatz. Auch für die Bewohner des kleinen Ortes war es ein Abend, den sie so noch nie zuvor erlebt hatten. "Es ist Wahnsinn, mein Herz pocht", sagt Oetzel.