13.10.2018 - Ansbach - News Nr.: 14261
"Es war ein weit verstreutes Trümmerfeld, ich schätze mal um die 300 Meter"
Mercedes schleudert von der Fahrbahn, kracht gegen einen Baum und landet auf angrenzendem Feld – Nachfolgende Ersthelfer können beide Insassen befreien, bevor der Mercedes in Flammen aufgeht – Hilfe kam für 22-Jährige Fahrerin allerdings zu spät, sie verstirbt noch am Unfallort - Beherztes Eingreifen rettet jedoch 24-jährigem Beifahrer das Leben

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Szenen, die eigentlich keiner erleben möchte, mussten Ersthelfer am frühen Samstagmorgen (13.10.2018) mit ansehen. Eine junge Frau kam aus ungeklärter Ursache von der B14 ab, kurz vor der Abzweigung nach Untereichenbach (Lkr. Ansbach). Anschließend krachte der Mercedes mit voller Wucht gegen einen Baum und wurde auf ein angrenzendes Feld geschleudert. Trotzdem griffen sie beherzt ein und konnten so wenigstens ein Leben retten, auch wenn für eine 22-Jährige jede Hilfe zu spät kam.

Dass die Ersthelfer aus dem nachfolgenden Verkehr so schnell vor Ort waren und nicht weggeschaut haben, hat dem 24-jährigen Beifahrer vermutlich das Leben gerettet. „Nachfolgende Ersthelfer konnten die beiden Fahrzeuginsassen aus dem Fahrzeug befreien, welches kurz darauf zu brennen begann und vollkommen ausbrannte“, bestätigt Pressesprecher Wolfgang Prehl. Jedoch kam die Hilfe für die 22-jährige Fahrerin des Mercedes zu spät. Selbst sofort eingeleitete Reanimationsmaßnahmen konnten das Leben der jungen Frau nicht mehr retten – sie verstarb noch an der Unfallstelle. Den 24-jährigen Beifahrer brachten die Rettungskräfte mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus.

Ein Bild, das nicht nur den Ersthelfern noch einige Zeit im Kopf bleiben wird, sondern auch den Einsatzkräften. Denn ihnen bot sich bei ihrem eintreffen ein schreckliches Bild. "Es war ein weit verstreutes Trümmerfeld, ich schätze mal um die 300 Meter", berichtet Tillman Wörrlein von der Feuerwehr Ansbach. "Diese Einsatzkräfte werden unter anderem vom Kriseninterventionsteam betreut und auch im Nachgang wird natürlich psychologische Hilfe angeboten", erklärt Prehl das weitere Vorgehen. Jedoch gilt dies nicht nur für die am Einsatz beteiligten Kräfte, sondern vor allem auch für die Ersthelfer.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde noch in der Nacht ein Gutachter zur Unfallstelle bestellt. Wie der Unfall geschehen konnte, ist derzeit noch nicht bekannt. „Man hat lediglich eine längere Blockierspur auf der Fahrbahn festgestellt“, berichtet Prehl auf Nachfrage. „Diese gilt es nun zu untersuchen und ist auch Gegenstand der Ermittlungen derzeit“, so der Pressesprecher weiter. Für die Einsatzkräfte wurde es noch eine lange Nacht, denn bis zum Abschluss der Arbeiten vergingen noch einige Stunden. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 50.000 Euro geschätzt.


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