29.07.2018 - Hof - News Nr.: 13835
Kampf gegen zweifache Hitze
Flammen lodern bei Brand von landwirtschaftlicher Halle meterhoch - Feuer kann sich rasend schnell ausbreiten - Rettungsdienst erhöht aufgrund von hochsommerlichen Temperaturen Zahl der Kräfte - Wasserversorgung wird zum Problem - Einsatzleiter bei über 30 Grad: "Heute ist es besonders schwierig. Man muss schauen, dass die Kameraden nicht zu lang im Einsatz sind und zu schwere Arbeit leisten!"

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Als Peter Faber die Tür öffnete und sich in seinen Einsatzwagen setzte, war ihm bereits klar, dass dies ein längerer Sonntag (29.07.2018) wird. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Hof wurde gemeinsam mit seinen Kameraden am späten Nachmittag zu einem brennenden landwirtschaftlichen Anwesen in Unterkotzau gerufen. "Aufgrund der Witterung wurde sogleich noch mehr alarmiert", erklärt der Mann, der als erstes am Geschehen eintraf. Eine schwarze Rauchsäule stand über dem Ort, die Flammen loderten zu der Zeit meterhoch empor.

Vermutlich bei landwirtschaftlichen Arbeiten war es in der 10x20 Meter großen Halle zu einem Feuer gekommen. Schien es zunächst nur wie ein kleinerer Strohbrand, der womöglich schnell in den Griff zu bekommen ist, mussten die Familienmitglieder einsehen, dass das gepresste Heu einen idealer Nährboden für die Flammen darstelle. Trotz eigener Löschversuche, bei der eine Person verletzt wurde, breitete sich das Feuer rasend schnell aus, weshalb schließlich der Notruf gewählt wurde.

Zunächst konnten die Feuerwehrleute nur über Tanklöschfahrzeuge den Brand bekämpfen, der auf weitere Gebäude überzugreifen drohte. Aufgrund des schlechten Hydrantennetzes im Ort mussten zunächst längere Schlauchleitungen verlegen. Danach gelang es ihnen schnell, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Doch nicht nur die Hitze des Feuers sorgte für Probleme. Bei Außentemperaturen von 30 Grad und mehr waren die Löscharbeiten in den schweren Einsatzklamotten ebenso eine Herausforderung.

"Darum halten wir heute eine erhöhte rettungsdienstliche Vorhaltung aufrecht, um eingreifen zu können, wenn es zu Kreislaufbeschwerden der Feuerwehrleute kommt", so Marc Stürmer als Einsatzleiter des Rettungsdienstes. Das THW brachte rasch mehrere Kästen Wasser zum Brandort, damit die Helfer genug Flüssigkeiten zu sich nehmen konnten. Damit es gar nicht soweit kommt, versucht auch Peter Faber vorausschauend zu denken: "Man muss schauen, dass die Kameraden nicht zu lang im Einsatz sind und schwere Arbeit leisten. Zudem sollen sich ständig ausruhen!"

Fast 100 Feuerwehrleute und Rettungsdienstler waren bis in die späten Abendstunden hinein mit Löscharbeiten beschäftigt. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 200.000 Euro. Außer der Familienangehörigen wurde glücklicherweise niemand verletzt.


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