Ein flaues Gefühl im Magen ist für den Seeunerprobten unangenehm, aber keine Seltenheit. Doch was den Passagieren eines Kreuzfahrtschiffes am Freitagmorgen (13.07.2018) widerfahren ist, lässt sich definitiv nicht auf einen unruhigen Seegang auf der Donau zurückzuführen.
Mit insgesamt 130 Gästen war ein Passagier-Schiff aus Ungarn kommend bei Passau unterwegs. Viele von ihnen klagten über Übelkeit und Erbrechen, weshalb der Kapitän die Rettungskräfte alarmierte. Bei Lindau, nahe der deutsch-österreichischen Grenze, legte das Schiff planmäßig an, sollte die Reise dort doch enden. Ein Großaufgebot an Rettungskräften eilte mit über 20 Fahrzeugen zur Anlegestelle. Um diese besser erreichen zu können, musste zeitweise auch eine Fahrspur auf der Bundesstraße 388 zeitweise gesperrt werden.
Wie die Einsatzleitung mitteilte, klagten 30 Betroffene über Unwohlsein. 13 von ihnen wurden durch den Rettungsdienst vor Ort intensiver medizinisch betreut. Vier ging es so schlecht, dass sie in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Die Gesundheitsbehörden haben mit der Polizei die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Derzeit gehen die Einsatzkräfte davon aus, dass es sich bei der auslösenden Erreger um den Norovirus handelt. "Wenn Sie viele Menschen auf engem Raum haben, dann ist halt die Verbreitung viel schneller, als wie wenn Sie das zuhause kriegen. Dann bleiben Sie halt zuhause im Bett", erklärt der Leitende Notarzt Thomas Motzek-Noé, den Grund, warum so schnell so viele Personen erkrankten. Die gesunden Passagiere konnten mit bereitstehenden Bussen weiterreisen.
Erst gestern sorgte der Virus in einem Ferienlager im thüringischen Rauenstein dafür, dass 41 Kinder durch Notärzte und Sanitäter behandelt werden mussten (siehe NewsNr.: 13722)