05.05.2018 - Gremsdorf - News Nr.: 13219
"Kannst nicht mit einem Gartenschlauch löschen, bringt ja nichts"
Brand von Carport anfangs noch klein – Nachbar Ludwig Russ greift zum Wassereimer, bis er auf der Straße ist, steht alles in Flammen – Feuer frisst sich bis in den Dachstuhl durch – Feuerwehr kann Durchzündung nicht verhindern – Bewohner können sich noch rechtzeitig retten – Drei Personen erleiden Rauchgasintoxikation

© NEWS5 / Merzbach

„Das ist Feuer, Feuer ist wie Wasser“, so beschreibt Ludwig Russ die Brandentwicklung in der Nacht auf Samstag (05.05.2018) bei seinen Nachbarn. Als er das erste Mal zu seinem Fenster in Gremsdorf (Lkr. Erlangen-Höchstadt) hinausblickte, war das Feuer noch klein. „Denke ich mir noch, holst du einen Eimer Wasser“. Jedoch steht Russ bereits vor einer Flammenwand, als er gleich darauf auf der Straße steht. „Stehst dort, kannst nicht mit einem Gartenschlauch löschen, bringt ja nichts“, berichtet er konstaniert. Allerdings ist Russ fest davon überzeugt, dass es keine natürliche Ursache sein kann, die den Brand ausgelöst hat. „Es hat in der Garage angefangen und es muss einer angezündet haben. Totsicher, ich kann es mir nicht anders vorstellen“.  

Das Löschen übernahmen dann doch die Profis von den Feuerwehren Gremsdorf, Höchstadt an der Aisch und Wachenroth. Jedoch hatten auch die Kameraden ihre Probleme, denn das Feuer hatte bereits auf das angebaute Haus übergegriffen und sich durch die Dachschalung in den Spitzboden des Gebäudes gefressen. Mit rund 80 Mann sind die Floriansjünger schlussendlich vor Ort und bekämpfen die Flammen. Die Feuerwehr kann aber ein Durchzünden des Dachstuhls nicht verhindern, obwohl sie gleich mit den Löscharbeiten beginnen konnten, denn die Bewohner wurden rechtzeitig gewarnt und hatten das Haus bereits verlassen. „Die, die oben drin waren, haben nicht einmal mehr ihre Klamotten angezogen, nur mit Unterhosen sind die raus“, so Russ.

Trotzdem untersucht der mit einem Großaufgebot angerückte Rettungsdienst alle sieben Personen, darunter auch einen Säugling. Letzterer und auch drei Erwachsene haben den Brand unverletzt überstanden und sind mit einem großen Schrecken davongekommen. Drei weitere Personen jedoch, liefert der Rettungsdienst mit Rauchgasintoxikation ins Krankenhaus ein, während die Feuerwehr noch die Flammen bekämpft. Bedingt durch die Hitzeabstrahlung nimmt ein weiteres Nachbargebäude Schaden. „Fenster und Rollladengingen hier kaputt“, berichtet Kreisbrandinspektor Stefan Brunner. Am Brandobjekt selbst entstand ein wesentlich höherer Schaden, denn die Flammen fraßen sich nicht über die Dachschalung hoch bis in den Spitzboden und brachen durch das Dach, sondern auch das Erdgeschoss war später betroffen.

Bis es heißt „Feuer unter Kontrolle“ vergeht einige Zeit, denn die enge Bebauung stellt ein großes Hindernis für die Kameraden da. „Es ist schwierig mit der Drehleiter heranzukommen, es musste der Erstangriff über tragbare Leitern vorgenommen werden“ berichtet Brunner. Zur Unterstützung der Floriansjünger rückte das THW aus Baiersdorf mit ihrem Unimog mit Kran an, um das Brandgut auseinanderzuziehen. Was jedoch den Brand auslöste ist bislang nicht bekannt. Beamte der Brandermittlung haben hierzu die Ermittlungen aufgenommen.



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