17.04.2018 - Schwallungen - News Nr.: 13097
Das stinkt zum Himmel!
Tank von Silozug explodiert während der Fahrt - 26 Tonnen übelriechende Masse von Speiseresten und Altfett ergießt sich in Ortschaft - Wohnhäuser teilweise bis unter das Dach vollgespritzt, Keller laufen voll

© NEWS5 / Schuchardt

Ein lauter Knall schreckte die Anwohner von Schwallungen (Lkr. Schmalkalden-Meiningen) aus ihrer Ruhe am späten Dienstagnachmittag (17.04.2018) auf. Dachten sie zunächst noch an einen Unfall, mussten sie bei einem Blick auf die Straße erkennen, dass etwas anderes, wesentlich übelriechenderes passiert war.

Ein Silolaster war am Vormittag im niedersächsischen Oldenburg gestartet und wollte nach Schwallungen zu einer Essensverwertung. Doch nach 430 Kilometer Fahrt und nur rund einen Kilometer vor seinem Ziel stoppte eine ohrenbetäubende Explosion die Tour des 61-jährigen Brummipiloten. Mitten in der Ortschaft war der Tank in die Luft geflogen, die Hülle schälte sich auf wie bei einer Blechdose. Insgesamt 26 Tonnen einer stinkenden Masse ergossen sich auf die Straße. Fett und Speisereste klatschten gegen angrenzende Wohnhäuser und besprenkelten diese bis zum Giebel, zwei Keller liefen voll und auch ein Gartenzaun wurde einfach umgedrückt.

Die Feuerwehr, die mit über 60 Kräften angerückt war, hatte die unangenehme Aufgabe, bei 20 Grad und im prallen Sonnenschein die Masse aufzusaugen. Die Polizei geht davon aus, dass die Essensreste in dem Silozug gärten, wodurch sich der Druck derart erhöhte, dass die Außenhaut diesem irgendwann nicht mehr standhalten konnte und wie eine Dose aufplatzte. 

Während die Straße nach rund sechs Stunden wieder gereinigt war, werden sich die Aufräumarbeiten in den betroffenen Kellern noch hinziehen. Hier müssen erst Gutachter kommen, um den gesamten Schaden zu erfassen, ehe die Masse abgesaugt werden darf. Von Glück im Unglück kann dennoch nicht nur der 61-jährige Fahrer reden, der unverletzt blieb. Denn die Detonation ereignete sich auf Höhe einer Bushaltestelle, in deren Nähe oft Kinder spielen und viele Passanten zu Fuß unterwegs sind.

Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf rund 250.000 Euro. 


© 2002 - 2025 by 5NETWORK / PICTURE5 / Medienhaus Nürnberg / 10nach8 / NEWS5. All rights reserved. / 2.0.0