05.04.2018 - Hohenfels - News Nr.: 13017
Durch Polizei erzeugter Stau löst tödlichen Unfall aus
Beamte bremsen Verkehr auf der A3 ein, um Reifenteile sicher von der Fahrbahn zu schaffen - Autofahrer übersieht stoppende Fahrzeuge und donnert unter Kranwagen - Trotz Rettungsaktion verstirbt der Mann noch an der Unfallstelle

© NEWS5 / Auer

Sie waren ausgerückt, um Gefahren für andere abzuwenden. Doch am späten Donnerstagabend (05.04.2018) löste ein Polizeieinsatz indirekt einen folgenschweren Unfall aus. Verkehrsteilnehmer hatten auf der A3 in Richtung Passau zwischen den Anschlussstellen Parsberg (Lkr. Neumarkt i.d. Oberpfalz) und Beratzhausen (Lkr. Regensburg) Reifenteile auf der Fahrbahn bemerkt.

Sofort machte sich eine Streifenwagenbesatzung der Verkehrspolizei auf den Weg, um die gefährlichen Gegenstände von der Bahn zu schaffen. Um hier sicher arbeiten zu können, bremsten die Beamten langsam, aber stetig den Verkehr ein, bis dieser zum Stillstand kam, um aussteigen und die Gummiteile wegräumen zu können. 

Doch dann knallte es auch schon. Ein 53 Jahre alter Autofahrer hatte die vor ihm bremsenden Verkehrsteilnehmer nicht gesehen und war nahezu ungebremst in den künstlich erzeugten Stau gefahren. An dessen Ende kollidierte er mit einem Kranwagen, wobei sich der Wagen komplett unter das Heck der tonnenschweren Maschine schob.

Bereits nach kurzer Zeit waren Rettungskräfte vor Ort, die mit der Befreiung des Schwerverletzten begannen. Doch letztendlich kam jede Hilfe für den Mann zu spät. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Die Polizei hat nun die Ermittlungen aufgenommen, wie es genau zu dem Unglück kommen konnte. Die Autobahn musste dafür bis tief in die Nacht voll gesperrt werden. Der Verkehr staute sich trotz später Stunde auf bis zu acht Kilometer zurück.

Auch wenn für die Polizei solche Einsätze zur Gefahrenbeseitigung Routine sind, ist die Anspannung jedes Mal groß. "Es ist immer ein mulmiges Gefühl, wenn man solche Maßnahmen auf der Autobahn durchführen muss. Es geht um Leib und Leben der Polizisten und der betroffenen Verkehrsteilnehmer", erzählt Sabine Bauer von der Autobahnpolizei. "Leider hat man heute wieder gesehen, dass es nicht immer gut ausgeht."


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