29.08.2017 - Wiesenttal - News Nr.: 11819
Staubexplosion in Getreidebunker löst Großeinsatz aus
Teile der Gebäudefassade werden weggeschleudert - Feuerwehr löscht Dachstuhlbrand über zwei Drehleitern - Zeitweise akute Explosionsgefahr - Großaufgebot an Rettungskräften aus mehreren Landkreisen vor Ort - Einsatz dauert bis in die Morgenstunden an

© NEWS5 / Herse

Nur knapp einer Katastrophe entging ein Mitarbeiter einer Mühle im oberfränkischen Draisendorf (Lkr. Forchheim), als er gegen 21 Uhr seinen Arbeitsplatz gerade verlassen hatte. Denn nur Sekunden später folgte ein ohrenbetäubender Knall und die Trümmer flogen ihm um die Ohren. So geschehen am Dienstagabend (29.08.2017). Die Speicher der Mälzerei waren mit fast 50 Tonnen Getreide bis unters Dach randvoll gefüllt. Aus noch ungeklärter Ursache explodierte der Staub in dem Silo und schleuderte eine vier auf fünf Meter große Hausfassade davon. Schnell will der Mann Hilfe holen, jedoch muss er mangels funktionierendem Telefon dazu in den Nachbarort eilen. 

Als die alarmierten Rettungskräfte an der Einsatzstelle eintreffen, finden sie nur eine leichte Rauchentwicklung vor, welche sich nach weiterer Erkundung nach und nach zu einem Feuer im Dachbereich des Gebäudes entwickelt. Große Probleme bereitet den Einsatzkräften nicht nur die baulichen Gegebenheit des Objektes, sondern auch die große Menge an Getreide und Staub, die sich in dem 30 Meter hohen Gebäude befanden. Denn jederzeit hätten die Flammen auf das gelagerte Malz übergreifen können - akute Explosionsgefahr in dem 50-Seelen-Ort. Mit zwei Drehleitern bekämpfte die Feuerwehr über Stunden die schwer zugänglichen Flammen, bis gegen 0:30 Uhr „Feuer endgültig unter Kontrolle“ gegeben werden konnte. 

Für die rund 150 eingesetzten Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Rotem Kreuz ist der Einsatz jedoch lange nicht vorbei. Nun heißt es, den Inhalt des Silos, in welchem der Brand ausgebrochen war, Stück für Stück auszuräumen. Denn kleinere Glutnester loderten hier weiterhin und hätten jederzeit zur Katastrophe führen können. Ein langwieriger und kräftezehrender Einsatz stand den Rettern, welche aus den drei Landkreisen Forchheim, Bamberg und Bayreuth in diesem Einsatz eingebunden war, in der Nacht noch bevor. Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand. Die genaue Brandursache und der entstandene Sachschaden sind aktuell noch nicht abzuschätzen.


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