Brandgeruch liegt in der Luft, sobald sich jemand der Badstraße in Bayreuth nähert, obwohl das Feuer in der Nacht zum Freitag (12.05.2017) bereits unter Kontrolle war. Trotzdem wird keiner der Feuerwehrmänner den Brand wohl so schnell vergessen, denn ein Brand dieses Ausmaßes ist selten.
Dichte Rauchwolken schweben bereits über dem Gebäude, als die Feuerwehr gegen 16 Uhr auf Anfahrt zur Diskothek „Rosenau“ war. Ersthelfer hatten versucht die Flammen mit fünf Feuerlöschern zu ersticken, jedoch ohne Erfolg. Beim Eintreffen der Feuerwehr war die Verrauchung schon so stark, dass an ein Arbeiten ohne Atemschutz in direkter Nähe nicht mehr zu denken war. Während Kameraden bereits von den Dächern angrenzender Gebäude löschten, fällten einige Bäume, damit die insgesamt drei Drehleitern in Stellung bringen konnten. Der Rettungsdienst kümmerte sich in dieser Zeit um die Verletzten. Zwei Arbeiter, die während des Brandausbruchs im Gebäude waren, erlitten eine Rauchgasvergiftung. Sie arbeiteten mit Pyrotechnik in dem Saal, um Vorbereitungen für eine Show am Freitagabend zu treffen.
Das Feuer breitete sich rasend schnell in dem Trakt des Gastbetriebes aus. An einen Innenangriff war nicht mehr zu denken, weshalb sich die Kräfte der Feuerwehr auf einen massiven Außenangriff konzentrierten. Trotzdem gelang es zuerst nicht, den Brand einzudämmen. Flammen schlugen immer wieder aus dem Dach und kurze Zeit später stand der Dachstuhl in Vollbrand. Dieser breitete sich auf das ganze Gebäude aus und forderte die Einsatzkräfte. Während die Floriansjünger gegen die Flammen kämpften, warnte die Polizei die Anwohner über alle Medien, das sie Fenster und Türen geschlossen halten sollen. KatWarn wurde für den entsprechenden Bereich ausgelöst. Als klar war, dass das Feuer nicht innerhalb von ein paar Stunden gelöscht ist, wurde von der Stadt gegen 19 Uhr der Katastrophenfall ausgerufen. Erst zwei Stunden später war der Brand unter Kontrolle. In den Nachtstunden, als das Feuer nicht mehr ausgedehnt loderte, kam das THW mit schwerem Gerät zum Einsatz. Mit Bagger und Radlader beförderten sie den Brandschutt des eingestürzten Gebäudes auf einen freien Platz. Dort löschte die Feuerwehr letzte Glutnester ab. In den Überresten des Gebäudes loderten auch in der Nacht immer wieder Flammen auf, so dass die Einsatzkräfte nicht zur Ruhe kamen und an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Tragischerweise verletzten sich acht Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten in der Rosenau. Einige bekamen auch aufgrund der Erschöpfung Kreislaufprobleme, wie von sanitätsdienstlicher Seite erwähnt wurde.
Bislang bestätigt die Polizei nicht, dass Pyrotechnik, mit der in dem Saal gearbeitet wurde, der Brandauslöser war. Jedoch liegt die Vermutung nahe, wie ein Polizeisprecher am Abend noch mitteilte. Bis in die frühen Morgenstunden blieb nicht nur die weiteräumige Absperrung bestehen, sondern auch der Katastrophenfall ausgerufen. Erst gegen 4:30 Uhr ließen die Behörden die Meldung aufheben. Aktuell ist lediglich das Betreten des Brandobjekts verboten, alle weiteren Straßensperrungen bestehen nicht mehr. Von der einstigen Kult-Disco ist nur noch ein Haufen Schutt und Asche übriggeblieben und etliche hartgesottene Partygänger beklagen sich schon jetzt im Netz, dass es ihre „Rosi“ nicht mehr gibt.