Für viele bayerische Gemeinden gehört es zum Brauchtum, genauso wie die Weißwurst und die bayerische Tracht. Das Aufstellen des Maibaums hat auch in Niederbayern großen Wert. So wurde der geschmückte, mit Zunftzeichen und Schildern verzierte Baum unter weiß/blauen Himmel auch in Abensberg (Lkr. Kelheim) am Montagnachmittag (01.05.2017) mit purer bayerischer Manneskraft aufgestellt. Begleitet wurde der Brauch, wie sollte es in Bayern anders sein, mit zünftiger Blasmusik, Bier und Brotzeit. Die Art des Baums und der Verzierung ist dabei oft komplett verschiedenen. Manchenorts wird er mit der Rinde aufgestellt, woanders dagegen und vor allem in Oberbayern weiß-blau gestrichen, mit bunten Bändern behängt und mit einem Kranz geschmückt.
Seit dem 18. Jahrhundert ist der Maibaum in bayrischen Gemeinden Symbol für Staatsbewusstsein in freien Gemeinden. Später, etwa nach dem 2. Weltkrieg wurde der Baum mit oftmals über 30m Höhe dann fester Teil der südbayerischen Gemeinden und Städte. Der gemeinsame Zusammenhalt ist besonders bei der Aufstellung des Baumes von größter Wichtigkeit. Viele Männer des Ortes sind erforderlich, um den Baum in einen senkrechten Stand zu bringen. So auch im niederbayerischen Abensberg, wo die „Aventinus Buam“, kräftige und junge Männer des örtlichen Burschenvereins ganz alleine für die Aufstellung verantwortlich sind. Sie sehen die Traditionspflege als eine ihrer Hauptaufgaben an. Dabei darf unter keinen Umständen technisches Hilfsmittel herangezogen werden. Das Aufstellen erfolgt mit jeweils zwei Stangen (sogenannten Schwaibeln), die von den bayerischen Männern gegen den Baum gedrückt werden. Es vergehen durchaus zwei Stunden bis der Baum ordentlich steht. Der Maibaum wird nach seinem Schlagen zum Ort der Aufstellung gebracht. Dort lagert er bis zum Aufrichten durch die Burschenschaft, wobei oft mehrere Tage vergehen. Er wird Tag und Nacht in wechselnder Schicht gut bewacht. Klappt die Bewachung nicht vorzüglich, kann es sein, dass der Nachbarort die Gunst ausnutzt und den Baum entwendet.