Brandmeldeanlage in Lagerhalle ausgelöst - eigentlich eine Alarmmeldung wie sie häufiger vorkommt und zur Routine der Einsatzkräfte gehört. In den meisten Fällen steckt hier ein Fehlalarm oder eine Kleinigkeit dahinter. Nicht so am Donnerstagmorgen (30.03.2017) im Industriegebiet von Schleiz (Saale-Orla-Kreis). Bei der ersten Lageerkundung stellten die Männer bereits fest, dass es in der Halle des Industriebetriebes eine massive Verrauchung gab. Sofort wurden umliegende Feuerwehren nachalarmiert. Noch während die Kameraden die Tore öffneten, zündete der Brand im Inneren des Gebäudes durch und die Flammen schlugen ihnen entgegen. Eine massive Hitzeentwicklung machte es unmöglich die Flammen direkt zu bekämpfen, ebenso wie die in der Halle gelagerten Gefahrstoffe. Selbst 30 bis 40 Meter entfernt stehende Feuerwehrfahrzeuge wurden beschädigt.
In dem Moment galt es schnell zu handeln, wie Ronny Schubert, Stadtbrandmeister der Feuerwehr Schleiz erklärt: „Kräfte so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich zurückziehen. Die Lage erstmal neu sortieren und die Fahrzeuge neu positionieren.“ „Danach ging es vorrangig darum Nachbargebäude zu schützen“, berichtet Schubert weiter. Das Feuer in der Haupthalle rückte währenddessen an zweite Stelle, denn die Einsatzkräfte wollten unbedingt ein Übergreifen der Flammen verhindern. Währenddessen schwebte eine dichte Rauchwolke über dem Gebäude, die im Anschluss in Richtung der nahen A9 zog, aber dank des Auftriebs schnell nach oben stieg. Anwohner wurden aus Sicherheitsgründen gebeten Fenster und Türen geschlossen zu halten und auch die Autofahrer wurden über den Verkehrsfunk über etwaige Sichtbehinderungen gewarnt.
Währenddessen hatten die Kameraden der Feuerwehr Schleiz sowie der umliegenden Feuerwehren, nicht nur mit den Flammen zu kämpfen. Es trat zudem Heizöl aus, dass sich in die nahen Flüsse und Bäche verteilte. Zu der Zeit kämpften etliche Einsatzkräfte damit, die Flammen niederzudrücken, aber es galt die Kräfte neu zu sortieren, um den Heizölaustritt einzudämmen. „Mit dem ausgelaufenen Heizöl kämpfen wir momentan mehr wie mit dem Feuer“, berichtet Schubert. Wie schwer der Schaden für die Umwelt jedoch wirklich ist, lässt sich momentan nicht abschätzen, ebenso wenig wie der entstandene Sachschaden. Die Arbeiten der Feuerwehr ziehen sich noch bis in die frühen Nachmittagsstunden hin.
Hinweis für die Kollegen vom MDR: Das Material wurde bereits unter den Stichworten „Großbrand_Schleiz“ und „OTon_Brand_Schleiz“ auf den webFt hochgeladen.