22.03.2017 - Erlangen - News Nr.: 10920
Fatales Missgeschick: Wahrscheinlich falsch angeschürter Ofen lässt Dachwohnung in Flammen aufgehen
Wohnungsinhaber verliert Kontrolle über Feuer im Ofen - Trotzdem reagiert er besonnen und weckt Mitbewohner - Glück im Unglück, denn es gab beim Brand keine Verletzten

© NEWS5 / Grundmann

Menschliches Versagen ist wahrscheinlich der Auslöser für den Brand in einer Dachgeschosswohnung am frühen Mittwochmorgen (22.03.2017). Im Erlanger Stadtteil Dechsendorf versucht Gerhard Koletzko den Ofen in seiner Dachgeschosswohnung anzuschüren, doch er hat Probleme. „Mit dem Ofen bin ich nicht zurechtgekommen“, erzählt der geschockte Mann. „Erst hab ich immer Wasser drauf geschüttet, aber es hat dann hinter dem Kühlschrank angefangen. Es war dann nicht mehr zu bändigen.“ In dem Moment handelt Gerhard Koletzko besonnen, er weckt seine Mitbewohner, klopft gegen die Zimmertüren und bringt sie nach draußen. Nachdem sein Telefon oben in der Dachgeschosswohnung des Hauses steht, kann er über dieses die Feuerwehr nicht mehr alarmieren. Er eilt zu seinem Nachbarn, der selbst auch bei der Feuerwehr ist, und klingelt Sturm. „Ich habe draußen ganz laut Stimmen gehört“, erzählt die Nachbarin Silvia Pfeifer. „Wir haben ein kleines Baby, dem ich die Flasche gegeben habe. Ich bin erschrocken und zu meinem Mann. Ich habe gedacht, es sind Einbrecher.“ Als es dann kurze Zeit später klingelt und ihr Mann sie dann bittet die Feuerwehr zu rufen, weil beim Nachbarn der Dachstuhl in Flammen steht, ist Silvia Pfeifer fast etwas erleichtert. Sie ist froh darüber, dass es keine Einbrecher waren, aber das, was ihrem Nachbarn passiert ist, ist schon nicht mehr schlimm, sondern furchtbar.

Nachdem der Anruf über den Dachgeschossbrand eingegangen war, alarmiert die Integrierte Leitstelle gegen 4:20 Uhr die Ständige Wache Erlangen und die Freiwillige Feuerwehr Dechsendorf. Letztere ist auch als Erste vor Ort. Zu diesem Zeitpunkt schlagen schon Flammen aus dem Fenster im ersten Obergeschoss und aus dem Dach. Nachdem klar war, dass keine Personen mehr in Gefahr sind, erteilt der Kommandant Befehle für die Löscharbeiten. Diese laufen auch gut an, bis die Kräfte der Ständigen Wache Erlangen eintreffen. Die Männer wissen, was zu tun ist, und unterstützen ihre ehrenamtlichen Kollegen. Zu kämpfen haben die Kameraden währenddessen mit dem Feuer, dass unter die Dachhaut reingelaufen ist. Es hat die Holzkonstruktion geschädigt und Atemschutzgeräteträger müssen erst Teile des Dachs abdecken, bevor dort effektive Löscharbeiten möglich sind. Trotzdem hat die Feuerwehr den Brand relativ schnell unter Kontrolle, lediglich die Glutnester in der Dachkonstruktion erschweren die Nachlöscharbeiten. Das Schadensausmaß ist enorm und Markus Stirnweiß, Einsatzleiter der Feuerwehr Erlangen weiß aus Erfahrung: „Glück im Unglück ist bei so einem Schadensausmaß immer dabei!“


© 2002 - 2025 by 5NETWORK / PICTURE5 / Medienhaus Nürnberg / 10nach8 / NEWS5. All rights reserved. / 2.0.0