Zu den größten Alpträumen eines jeden Autofahrers gehört wohl die Situation, wenn plötzlich ein Tier vor das eigene Fahrzeug springt. In einer Katastrophe endet das Ganze meist dann, wenn das Tier größer ist als ein Reh. Wildtiere stellen eine große Gefahr im Straßenverkehr dar, aber ab und an begegnen Fahrern auf den Straßen noch viel größere Tiere, wie zum Beispiel Kühe oder Pferde. So geschehen am Sonntagabend (20.11.2016) auf der A7 kurz hinter der Rastanlage Riedener Wald Ost, mit einem dramatischen Ausgang für alle Beteiligten.
In der Einsatzzentrale vom Polizeipräsidium Unterfranken gingen um kurz nach 19.30 Uhr am Sonntagabend mehrere Notrufe ein, bei denen Anrufer von freilaufenden Pferden auf der A7 zwischen den Anschlussstellen Gramschatzer Wald (Lkr. Würzburg) und Dreieck Schweinfurt/Werneck berichteten. Aufgrund der verkehrsgefährdenden Situation machten sich sofort mehrere Streifen auf den Weg zu der in den Anrufen genannten Stelle. Nachdem sie auf der Autobahn angekommen waren, bremsten sie den fließenden Verkehr auf beiden Richtungsfahrbahnen ab, um die bestehende Gefahr zu vermindern.
Trotzdem konnten die Beamten einen schrecklichen Unfall nicht mehr rechtzeitig verhindern. Noch während sie die Strecke abfuhren, tauchten vor dem Fahrer eines Wohnmobils auf Höhe Riedener Wald plötzlich zwei freilaufende Pferde auf der Autobahn auf. Ein frontaler Zusammenprall zwischen dem Wohnmobil und den Tieren ließ nicht mehr verhindern. Der Fahrer des Wohnmobils wurde dabei in dem deformierten Führerhaus eingeklemmt. Schweres Gerät der Feuerwehr war nötig, um ihn zu befreien. Er wurde bei dem Crash schwer verletzt, seine Beifahrerin hingegen nur leicht. Das Ehepaar aus dem hessischen Schwalm-Eder-Kreis brachte der Rettungsdienst nach einer Erstversorgung in ein Krankenhaus.
Beide Pferde wurden bei der Kollision tödlich verletzt. Es stellte sich nun heraus, dass die Tiere von einer Koppel entlaufen sind, die sich unmittelbar in der Nähe der Autobahn befindet. Wieso die Pferde aus dem eingezäunten Bereich entkommen konnten, ist bislang noch nicht geklärt und Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Bis ca. 23 Uhr war die A7 im Bereich der Unfallstelle komplett gesperrt, um die erforderlichen Bergungsarbeiten und die Unfallaufnahme durchführen zu können. Der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Gramschatzer Wald abgeleitet, um einen langen Rückstau zu vermeiden. Am Wohnmobil entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren 10.000 Euro.