Bei dem Begriff "Falschfahrer" gehen die Gedanken von Vielen wahrscheinlich gleich in Richtung Autobahn. Jedoch zeigt ein Unfall, der sich am späten Sonntagnachmittag (10.11.2019) im Landkreis Gotha ereignet hat, auf, dass sich so ein Geschehen auch auf einer kleinen Ortsverbindungsstraße zutragen kann - mit schwerwiegenden Folgen.
Bauarbeiten in Waltershausen verleiten den einen oder anderen Autofahrer dazu den ehemaligen Landwirtschaftlichen Weg zwischen Hörselgau und Wahlwinkel als Ausweichstrecke zu nutzen. Ob dies auch der Grund war, warum ein 87-jähriger mit seinem Dacia die Verbindungsstraße nutzen wollte, ist unklar. Jedoch fuhr der Rentner trotz Verbotsschild von Wahlwinkel kommend in den Straßenverlauf ein. "Aus Richtung Hörselgau darf man lang fahren, da steht kein Sperrschild, aber aus Richtung Wahlwinkel steht ein Schild, dass man nicht in Richtung Hörselgau fahren darf", erklärt Stadtbrandmeister Schlothauer von der Feuerwehr Waltershausen.
Die Irrfahrt des älteren Herrn nahm ein tragisches Ende, denn er kollidierte mit einem entgegenkommenden BMW. Während dieser durch die Wucht des Aufpralls noch gegen einen Baum schleuderte, der neben der Fahrbahn stand, legte es den Dacia nicht nur sprichwörtlich auf das Dach. Zusätzlich riss es durch die Kollision noch das linke Vorderrad heraus. Der 87-jährige, infolge des Unfalls in seinem Kleinwagen eingeklemmt. Sofort sind Ersthelfer zur Stelle, die sich um den Senior kümmern, ihn befreien und betreuen, bis die Feuerwehr zur Stelle ist. Stadtbrandmeister Schlothauer ist begeistert von dem Engagement der Laien: "Die Person wurde von Ersthelfern aus dem Fahrzeug befreit und wurde auch schon von den Ersthelfern betreut, das ist wirklich eine tolle Geschichte"!
Für die Kameraden der Feuerwehr war es selbstverständlich, die weitere Betreuung der Verletzten zu übernehmen bis der Rettungsdienst eintraf. Dieser übernahm sowohl den nach ersten Angaben schwer verletzten Rentner, als auch den leicht verletzten BMW-Fahrer und brachte die beiden Männer zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus. Damit die Polizei bei zunehmender Dunkelheit den Unfall aufnehmen konnte, leuchtete die Feuerwehr noch die Ortsverbindungsstraße aus. Zusätzlich banden die Männer auslaufende Flüssigkeiten ab.
