10.10.2019 - Thurnau - News Nr.: 16550
Verheerendes Feuer: Flammen zerstören Vierseithof
Rettungshubschrauber fliegt schwerverletzten Besitzer in Spezialklinik – Ehefrau, zwei Helfer und vier Feuerwehrleute erleiden Verletzungen – Feuerwehr versuchte noch Übergreifen auf Wohnhaus zu verhindern, hatte aber keine Chance – Nachbaranwesen gerade noch gerettet

© NEWS5 / Merzbach

Nicht nur sprichwörtlich standen die Kräfte der Feuerwehr am Donnerstagnachmittag (10.10.2019) im Thurnauer Ortsteil Menchau (Lkr. Kulmbach) einer Flammenhölle gegenüber. Die Stallungen eines Vierseithofs standen bereits lichterloh in Flammen, als die Kameraden aus mehreren Wehren anrückten. „Die Feuerwehr versuchte noch durch ihr rasches Eingreifen das Übergreifen der Flammen auf das unmittelbar angrenzende Wohnhaus zu verhindern, was allerdings vergeblich war“, berichtet Alexander Czech vom Polizeipräsidium Oberfranken.

Insgesamt acht verletzte Personen sind die traurige Bilanz des Brandes. Ein Rettungshubschrauber musste einen 42-jährigen Bewohner mit schweren Verletzungen in eine Spezialklinik fliegen. Seine 36-jährige Ehefrau, sowie zwei Helfer atmeten Rauchgase ein und benötigten eine medizinische Behandlung. Zudem verletzten sich vier der Brandbekämpfer bei den Löscharbeiten. Das verheerende Feuer forderte jedoch als Opfer nicht nur das komplette landwirtschaftliche Anwesen, sondern auch unter den Tieren, die sich in den Stallungen befanden. Insgesamt 120 Rinder und Schweine konnten die Einsatzkräfte mit der Unterstützung von Nachbarn retten. Für einige von ihnen am jedoch die Hilfe zu spät. Die Rettung der Tiere gestaltete sich für die Feuerwehrkräfte nicht einfach. "Da haben wir Stahlteile herausschneiden müssen, unter Atemschutz, im Stall selber, dass wir die Kühe rausgebracht haben", erklärt der Jörg Schneider, Kommandant der Feuerwehr Thurnau. 

Schützen konnten die Floriansjünger hingegen durch ihr Eingreifen die angrenzenden Nachbaranwesen. Bedingt durch die enge Bebauung war hier ein rasches Handeln unbedingt erforderlich. Insgesamt kämpften rund 300 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Die Feuerwehr erhielt dabei Unterstützung vom Technischen Hilfswerk bei den Nachlöscharbeiten und anderen Dingen. „Es gestaltet sich wohl schwierig, wie ich erfahren habe, da auch Heu gelagert ist. Deshalb wird es wohl bis spät in die Nacht noch andauern“, beschreibt Czech die Situation kurz und prägnant. Insgesamt eine Herausforderung für alle Helfer. Zur Brandursache haben die Brandfahnder der Kriminalpolizei Bayreuth die Ermittlungen aufgenommen.

Update 11.10.2019: Die Anzahl der Verletzten ist laut Polizei auf zehn Personen gestiegen. Am Freitagvormittag traf ein Polizeihubschrauber ein, um Liftbilder anzufertigen. Die Höhe des Sachschadens wird laut ersten Schätzungen im Millionenbereich liegen.


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