16.05.2019 - Neuhaus am Inn - News Nr.: 15514
XXL-Kontrolle auf der A3: Polizei winkt rund 130 Fahrzeuge raus
Fahrt für Autofahrer, der mit falschem Kennzeichen unterwegs war, endet auf Autobahnparkplatz - Polizei will mit der Großkontrolle der grenzüberschreitenden Kriminalität einen Riegel vorschieben - "Wir wissen nie, was uns erwartet. Der gesuchte Straftäter oder der größte Drogenhändler kann im Auto sitzen", erklärt ein Beamter

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Wir haben folgende Story für Sie recherchiert:

Kurz nach 21 Uhr an einem Donnerstagabend auf der A3: Der Verkehr fließt nur langsam Richtung Süden, es staut sich. Auf einem Parkplatz - nur einen Steinwurf von der österreichischen Grenze entfernt - haben sich Markus P. und seine Kollegen positioniert. Sie leiten an jenem Abend den Verkehr von der Autobahn komplett ab und lotsen ihn über den Parkplatz. Wer verdächtig wirkt, wird angehalten.

"Ich schaue mir die Autos an und schau, wer da drinnen sitzt. Ich weiß nie, was mich erwartet, da könnte der gesuchte Straftäter oder der größte Drogenschmuggler drinnen sitzen", erklärt P., der schon seit 25 Jahren bei der Polizei ist. In dem ersten Auto, das der Beamte an jenem Abend aus dem Verkehr zieht, sitzen zwei Studenten. Feinsäuberlich durchsucht P. den Kofferraum des Opels: "Ich schaue nach Drogen, aber auch nach Schlagringen und anderen Waffen." Darauf bittet der Polizist den Fahrer noch zum Drogentest, doch kurze Zeit später ist klar: Der Fahrer hat weder Drogen konsumiert, noch illegale Sachen im Gepäck. Er darf weiterfahren.

Das darf der nächste Autofahrer, den P. aus dem Verkehr winkt, nicht. Das Problem: Der Mann hat den Mercedes, den er nach Ungarn fahren will, in Saarbrücken gekauft. Statt einem deutschen Kennzeichen hat der Fahrer hinten ein tschechisches Händlerkennzeichen montiert. "Mir ist das Kennzeichen gleich aufgefallen, deshalb habe ich ihn rausgezogen. Das ist nur in Tschechei gültig, damit darf er nicht weiterfahren", erklärt Markus P. Welche Strafe dem Fahrer droht, muss nun ein Gericht entscheiden.

Rund eine Stunde später sticht P. und seinen Kollegen ein Transporter ins Auge. Die Beamten überprüfen den Renault eines jungen Fahrers auf Herz und Nieren. Der Verdacht: Das Auto könnte geklaut und umfrisiert worden sein. Doch das bestätigt sich nicht, der Fahrer darf weiter Richtung Österreich fahren. Gegen 2 Uhr ist der Abend für Markus P. und seine Kollegen beendet. Insgesamt kontrollierten die Polizisten 128 Autos und Lastwagen an jenem Abend. Neben dem Kennzeichenmissbrauch zogen die Beamten unter anderem zwei Autofahrer, die ohne Führerschein unterwegs waren, und einen dritten Autofahrer, der unter Drogeneinfluss hinter dem Steuer saß, aus dem Verkehr.



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