13.05.2019 - Selb - News Nr.: 15492
Schäferhund-Welpe mit Messer bedroht
Günther Goller traut seinen Augen nicht – Spaziergänger bedroht seinen „Uslan“ am Zaun – Welpe befand sich auf Privatgelände – Mann zieht Messer, mit rund zehn Zentimeter langer Klinge – Goller springt über den Zaun, um Person zur Rede zu stellen – „Wenn ich einen Hund sehe, steche ich die alle ab“, so der Unbekannte

© NEWS5 / Fricke

Es ist ein schöner Tag in Selb im Landkreis Wunsiedel. Das Wetter nutzte Günther Goller, um seinen Gartenzaun zu reparieren. Wie immer mit dabei, sein Schäferhundwelpe „Uslan“, der fröhlich durch den Garten tobte. Doch plötzlich wendete sich das Blatt und der Tag brachte ein unglaubliches Erlebnis mit sich.

Ein Mann ging auf dem Gehsteig am Zaun entlang. Uslan entdeckte ihn, lief am Zaun mit, stellte wohl auch ein paar Mal die Vorderpfoten auf den Zaun und wollte einfach nur sehen, was da spannendes passiert. Vielleicht wollte er auch mit dem Mann spielen, denn der Spieltrieb ist im Alter von sieben Monaten noch sehr ausgeprägt. Goller behielt das Ganze im Auge, obwohl sein Deutscher Schäferhund nicht über den Grundstückszaun hüpfen kann.

Plötzlich langt der etwa 35 bis 40 Jahre alte Mann in seine rechte Hosentasche und zieht ein Messer. Goller kann die Schneide ganz kurz erkennen, ist sich aber sicher, dass diese ungefähr zehn Zentimeter lang war. Der Unbekannte setzt seinen Weg fort, aber Goller will wissen was Sache ist und klettert über den Zaun, um den Mann zur Rede zu stellen. Im Laufe des Gesprächs, bei dem es nicht zu Handgreiflichkeiten kommt, äußert sich der Unbekannte wie folgt: „Wenn ich einen Hund sehen, steche ich die alle ab“.

Zwar kam es in Selb zu keinem weiteren Vorfall, vielleicht auch, weil der Hundebesitzer die Polizei hinzuzieht. Ein Streifenwagen ist auch schnell vor Ort und nimmt sich der Sache an. Jedoch bleibt hier das Problem, dass ein Hund eine Sache ist. „Straftatbestand der Bedrohung gegen Sachen gibt es nicht“, erklärt Wolfgang Chemnitzer, Stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Chemnitz. Somit gibt es keine weiteren Ermittlungen von Seiten der Beamten.

Goller jedoch regt sich trotzdem auf, auch wenn er den Begriff der Sache durchaus versteht. Für ihn ist sein Uslan jedoch viel mehr als eine Sache, sondern ein Familienmitglied. Schließlich ist es der achte Deutsche Schäferhund in der Familie. Allerdings ist er noch nicht in Ausbildung wie sein Vorgänger, der erst kurze Zeit vor Uslan verstarb. Die Ausbildung aber folgt noch, denn der junge Hund ist erst sieben Monate alt und noch sehr verspielt.


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