28.04.2019 - Schwarza - News Nr.: 15395
Über 50 Autos krachen ineinander: Massenkarambolage durch Hagelschauer
Sechs Personen werden schwer verletzt und eingeklemmt - 26 Personen werden leicht verletzt - A71 stundenlang in beide Richtungen vollgesperrt - Hagelschauer und Eisregen überraschen Autofahrer - Mehrere Unfälle über einen Kilometer in beiden Richtungen - Besonders schwerer Unfall Höhe Parkplatz Dolmar - Rettungsdienst baut Zelte zur Versorgung auf der Autobahn auf - "So eine Unfallstelle in der Größenordnung ist mir auch noch nicht vorgekommen", erzählt Daniel Wiegmann von der Feuerwehr Suhl - "Da haben wir dann gesehen, wie die Autos ineinander gefahren sind, es wurden immer mehr und immer mehr", erzählt Susanne Mandler - Circa 200 Einsatzkräfte im Einsatz

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Es ist eigentlich viel zu warm für Eisregen. Doch kurz nach Sonntagmittag (28.04.2019) geht ein Hagelschauer bei Schwarza (Lkr. Schmalkalden-Meiningen) nieder. Eine zwei Zentimeter dicke Hagelschicht macht das Fahren unmöglich. Zusätzlich kommt es durch die gesunkene Temperatur zu Eisregen.

Besonders schlimm ist es auf der A71. Dort werden die Autofahrer von einer Hagelwand überrascht. "Ich hab ungefähr 500 Meter gebraucht, bis ich stand", erzählt Wolfram Heckmann. Er konnte dem Unheil gerade noch entgehen. Viele Andere hatten keine Chance und krachten ineinander. Besonders schlimm ist es auf Höhe des Parkplatzes Dolmar in Fahrtrichtung Schweinfurt. Dort werden mehrere Personen bei einer Massenkarambolage eingeklemmt. Insgesamt verzeichnet die Polizei zwischen 55 und 60 Fahrzeuge, die in Unfälle verwickelt sind. Die Feuerwehrkräfte mussten sechs Schwerverletzte aus den Autos befreien. Zusätzlich versorgte der Rettungsdienst 26 Leichtverletzte. Zahlreiche Leute, die unter Schock standen, mussten ebenfalls betreut werden. Glücklicherweise erlitt niemand lebensbedrohliche Verletzungen.

Zu Beginn war die Lage chaotisch. "Da haben wir dann gesehen, wie die Autos ineinander gefahren sind und es war einfach nur schrecklich, also es wurden immer mehr und immer mehr", berichtet Susanne Mandler, die das Geschehen vom Parkplatz aus beobachtet hatte. Andere eilen sofort den verunfallten zur Hilfe. Die ersteintreffenden Feuerwehrkräfte müssen sich durch die Unfallstellen kämpfen. "An der Einsatzstelle waren wir von dem Ausmaß des Unfalls durchaus überrascht", erklär Daniel Wiegmann von Feuerwehr Suhl. Die circa 200 Rettungskräfte versorgten Patienten und bauten Zelte auf der Autobahn auf. Zusätzlich landeten zwei Rettungshubschrauber auf der Autobahn. Auch die umliegenden Krankenhäuser wurden über die zahlreichen Verletzten informiert, bevor diese dorthin transportiert wurden.

Die Rettungskräfte zeigten sich mit dem strukturierten Ablauf zufrieden. Die Autobahn musste über sechs bis sieben Stunden vollgesperrt bleiben. Viele mussten im Stau ausharren. "Wir werden es natürlich absitzen, haben noch eine etwas längere Heimreise vor uns und hoffen, dass es bald weitergeht. Wir haben Gott sei Dank keinen Schaden bekommen", erzählt uns Florian Offner, der mit seinen Kindern im Stau steht. Abschleppfahrzeuge aus ganz Südthüringen kamen anschließend zur Unfallstelle, um die teils völlig zerstörten Autos abzutransportieren. Nachdem die Autobahnmeisterei die Fahrbahn gereinigt hatte, konnte der Verkehr wieder freigegeben werden.


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