Nach ihrer Betriebsversammlung demonstrierten am Donnerstagmittag (04.04.2019) die Angestellten der Bosch-Werke in Bamberg vor deren Werkstor. Die IG Metall hatte zu den Kundgebungen aufgerufen, nachdem bekannt wurde, dass zusätzlich zu den bereits 600 gestrichenen Stellen weitere an den deutschen Standorten folgen sollen. Insgesamt 15.000 Menschen beschäftigt Bosch in Deutschland, davon alleine 7.500 in Bamberg. Der Betriebsrat fürchtet, dass in den kommenden zehn Jahren in der Frankenstadt über 2.000 Arbeitsplätze bei Bosch wegfallen könnten.
Die IG Metall wirft der Politik vor sich zu sehr auf den Klimaschutz zu beschränken und die Benzin- und Dieseltechnologie unnötig früh zu Grabe zu tragen. Ökologie und existenzsichernde Arbeit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Zudem sollte der Übergang zur Elektromobilität sozialverträglich und zukunftsorientiert stattfinden. Daher forderten die Mitarbeiter in ihrer Kundgebung ein stärkeres Zeichen der Unterstützung von der Politik. Auf Transparenten machten sie deutlich, dass auf derzeit zehn Arbeiter für einen Dieselmotor künftig nur noch einer für den Elektromotor notwendig wäre. Schon jetzt würde man einen massiven Auftragsrückgang verzeichnen.
Insgesamt waren rund 3.000 Angestellte auf der Straße. Unterstützung erhielten die Bamberger dabei von ihren Münchner Kollegen, die ebenfalls mit einer Gruppe angereist waren.