21.01.2019 - Kelheim - News Nr.: 14787
Bei eisigen Temperaturen: Frau schleudert frontal in Gefahrgutlaster
36-jährige Wagenlenkerin hat keine Überlebenschance – Wrack massiv deformiert, Front bis zur Rücksitzbank eingedrückt – Feuerwehr braucht 50 Minuten, um die Frau zu befreien – Kälte erschwert die Arbeit der Feuerwehr – Kameraden führen ständig Messungen durch, ob geladenes Flüssiggas austritt – Teile vom Führerhaus des Brummis herausgerissen, der manövrierunfähig in Leitplanke kracht

© NEWS5 / Auer

Klirrende Kälte hat am Montagmorgen (21.01.2018) weite Teile Deutschlands im Griff. Dies schränkt aber nicht nur das persönliche Wohlbefinden ein, sondern kann auch zu Schwierigkeiten führen, wie die Feuerwehr Kelheim feststellen musste. Die Kameraden rückten zu einem schweren Verkehrsunfall auf der B28 bei Kelheim aus. Eine 36-jährige Wagenlenkerin krachte hier, aus noch ungeklärter Ursache, frontal in einen Gefahrguttransporter.

Am Ort des Geschehens angekommen, bot sich den Kameraden ein erschreckendes Bild. Der Wagen ist vollkommen deformiert und komplett bis zur Rückbank eingedrückt. Die Fahrerin ist noch in dem Fahrzeugwrack eingeklemmt. Anders sieht es hingegen beim Gefahrguttransporter aus. Zwar riss durch die Wucht des Aufpralls ein Stück der Fahrerseite heraus, aber glücklicherweise landete dieser nur manövrierunfähig in der Leitplanke und stürzte nicht die dahinterliegende steile Böschung hinab.

„Man spaltet den Einsatz sofort auf - Personenrettung und dann auch Messungen machen bei dem Gefahrguttransporter. Auch einen entsprechenden Brandschutz muss man mit aufbauen“, erklärte Georg Sinzenhauser von der Feuerwehr Kelheim. Während Kameraden immer wieder kontrollieren, ob Gas austritt, kümmern sich andere um die Personenrettung. Ein großes Problem für die erfahrenen Einsatzkräfte – die Kälte. „Kälte ist einer der Gegenspieler bei solchen Einsätzen, mit der Schutzkleidung ist es zwar möglich zu arbeiten, aber die Kälte erschwert es uns“, so Sinzenhauser.

Gut 50 Minuten brauchen die Mitglieder der Feuerwehr, bis sie die 36-Jährige aus dem vollkommen deformierten Fahrzeug befreit haben. Für sie kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Ihre Verletzungen waren so stark, dass sie diesen noch an der Unfallstelle erlag. Ein Bild, das auch den Rettern im Kopf bleibt. „Jeden nimmt das in einer Art und Weise mit, den einen nicht so, den anderen schwerer“, weiß Sinzenhauser. Deswegen ist Nachsorge auch wichtig bei so einem Einsatzgeschehen. Jedes Zeitfenster wird hier genutzt und sei es nur die Zeit, welche der Gutachter an die Einsatzstelle und für seine Arbeit braucht. „Jetzt haben wir Zeit, darüber zu reden und die psychische Situation ist etwas entspannt“.


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