10.01.2019 - Feilitzsch - News Nr.: 14694
„Ich stehe jetzt seit 19 Uhr gestern Abend“
Verkehr auf A72 kommt aufgrund starken Schneefalls zum Erliegen – Lastwagenfahrer und teilweise auch Autofahrer stecken seit Stunden fest – „Einfach beschissen, ums rundrum frei zu sagen“ – BRK und THW versorgen die Liegengebliebenen, kommen jedoch noch nicht überall an – THW versucht feststeckende Brummis von der Autobahn zu ziehen

© NEWS5 / Fricke

„Ich stehe jetzt seit 19 Uhr gestern Abend“, erzählt ein Reisender, der wie viele Andere am Donnerstagmorgen (10.01.2019) im Stau auf der A72 feststeckt. Starke Schneefälle haben dazu geführt, dass der Verkehr auf der Autobahn, sowohl in Richtung Hof, wie auch in Richtung Plauen, einfach um Erliegen kam. „Ich hab halt plötzlich die Warnblinkanlagen vor mir gesehen und dann ist das Ganze gestanden“, berichtet der Reisende, der jetzt bereits seit über zwölf Stunden dort zwangsweise ausharren muss.

THW und BRK sind eigentlich unterwegs, um die Feststeckenden zu versorgen, doch auch für die Rettungskräfte ist das Durchkommen nicht immer einfach. Bis Feilitzsch (Lkr. Hof) in Fahrtrichtung Hof hat es noch keiner geschafft. „Einmal ist eine Funkstreife durchgefahren“, berichtet der ältere Herr, mehr sei jedoch nicht passiert bisher. Er hofft natürlich, dass es bald weiter geht, denn Informationen darüber gibt es hier derzeit nicht. Doch auch danach schätzt er die Lage kritisch ein „Selbst wenn wir jetzt hier diesen Hügel überbrückt haben, wird der Tag noch nicht zu Ende sein“.

Wie lange es dauert, bis sich der Stau auf der A72 aufgelöst hat kann aktuell noch keiner sagen. Das THW ist zwar bereits damit beschäftigt steckengebliebene Lastwagen von der Autobahn zu ziehen, aber dort stehen in beiden Richtungen unzählige Brummis und kommen nicht mehr weiter. Die Meinung des Reisenden dazu: „Ich denke, dass die Lkw ohne ausreichende Winterausrüstung gefahren sind und damit die ganzen Staus verursacht haben“.

Das THW hingegen sieht auch vermehrt die Schuld bei den Lastwagenfahrern. Jedoch nicht an der vielleicht mangelnden Winterausrüstung, sondern an der Ungeduld der Fahrer. Sven Deubler, Zugführer beim THW Naila, wünscht sich in dem Zusammenhang folgendes: „Wenn unsere Lkw-Fahrer, die auf den deutschen Autobahnen unterwegs sind, nicht links vorbei fahren, sondern sich bitte einfach anstellen, dass die anderen Spuren frei sind. Dass wir Räumdiense durchbringen oder auch Fahrzeuge durchbringen, die die Leute im Stau versorgen können mit Warmgetränken“. So gleicht die Rettungsgasse einmal wieder einem Abenteuer. Einer Mutter die dringend warmes Wasser für ihr Kleinkind brauchte brachte Deubler das benötigte Nass, obwohl er dafür rund 1,5 Kilometer zu Fuß durch den Stau laufen musste.





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