11.12.2018 - Bamberg - News Nr.: 14519
Großeinsatz in ANKER-Einrichtung: Bewohner greifen Sicherheitspersonal und Polizei an
Ruhestörung ging Angriff voraus – Unter anderem Pflastersteine und Eisenstangen als Tatwerkzeuge verwendet – Polizeieinheiten aus mehreren Regierungsbezirken zusammengezogen – Wohnung im ersten Stock des Wohnkomplexes in Vollbrand – Dunkle Rauchwolke über dem Gelände – Insgesamt neun Personen festgenommen – Spezialeinsatzkommando nachgefordert, weil ein Täter flüchtig – Beamte können nach Durchsuchung von mehreren Wohnblöcken Gesuchten festnehmen

© NEWS5 / Merzbach

Szenen, die sich so wohl keiner vorstellen mag, haben sich in der Nacht auf Dienstag (11.12.2018) auf dem Gelände der ANKER-Einrichtung Oberfranken in Bamberg zugetragen. Sicherheitspersonal, welches aufgrund einer Ruhestörung anrückte, wurde mit Pflastersteinen und Eisenstangen angegriffen. Nachgeforderte Polizeibeamte mussten ebenfalls Angriffe mit Plastersteinen erleben. Zudem brach ein Brand in einem Gebäudekomplex aus. Letztendlich gab es durch Unterstützung von Beamten des Spezialeinsatzkommandos neun Festnahmen.

Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der ANKER-Einrichtung wollten gegen 0:45 Uhr einer Ruhestörung in einem der Wohnkomplexe nachgehen. Direkt nach der Ankunft kam es zu Übergriffen mit Eisenstangen und Pflastersteinen, weshalb die Polizei angefordert wurde. Mehrere männliche Personen verbarrikadierten sich im Gebäude. Als die ersten Polizeistreifen eintrafen, wurden diese unter anderem mit Pflastersteinen beworfen. Dabei erlitt ein Beamte leichte Verletzungen. Er musste sich in ambulante Behandlung begeben.

Aufgrund dieser Tatsache fuhren zahlreiche Einsatzkräfte umliegender Polizeidienststellen und benachbarter Regierungsbezirke zur Unterstützung nach Bamberg. Diese umstellten zunächst das Gebäude. Zwischenzeitlich brach dann ein Brand in einer Wohnung im ersten Obergeschoss aus, infolgedessen die Bewohner das Anwesen verließen. Hierbei war es den Einsatzkräften möglich acht vorläufige Festnahmen durchzuführen, wobei es sich ausschließlich um Männer mit eritreischer Staatsangehörigkeit handelte.

60 Kameraden rückten mit der inzwischen alarmierten Feuerwehr an und bekämpften den Brand in dem Komplex, der eine Wohnung zerstörte und eine weitere in Mitleidenschaft zog. Dabei erlitten neun Personen eine Rauchgasintoxikation und mussten sich in medizinische Behandlung begeben, die bei drei Personen stationär erfolgen musste. Währenddessen rückten die nachgeforderten Spezialeinsatzkräfte an, denn ein Tatverdächtiger hielt sich noch in der ANKER-Einrichtung auf und war noch nicht gefasst.

Die Beamten der Spezialeinheit durchsuchten im Anschluss mehrere Wohngebäude. In einer Wohnung war es dann möglich, den Mann festzunehmen. Er erlitt bei dem Geschehen ebenfalls leichte Verletzungen. Ein Staatsanwalt aus Bamberg verschaffte sich ein Bild der Situation vor Ort. Von der Kriminalpolizei Bamberg wurden Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruch, schwerer Brandstiftung und weiterer Delikte eingeleitet.

Insgesamt waren annähernd 100 Polizeibeamte im Einsatz, um die Lage in der ANKER-Einrichtung Oberfranken in den Griff zu bekommen. Mehrere Bewohner der Unterkunft wurden von Hilfskräften betreut. Nach derzeitigem Stand liegt der entstandene Sachschaden bei geschätzten 100.000 Euro.


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