22.09.2018 - Bamberg - News Nr.: 14164
Großbrand im ANKER-Zentrum Bamberg
Flammen schlagen auf einer Länge von etwa 60 Metern aus dem Dachstuhl - Schwarze Rauchwolke im Himmel weithin sichtbar - Feuerwehren und Rettungsdienst rücken mit Großaufgebot an die Einsatzstelle an - 150 Bewohner des Gebäudes unverletzt evakuiert - Ein Feuerwehrmann bei Löscharbeiten leicht verletzt - Leerstehende Wohnungen auf Gelände dienen als Ersatzunterkunft für das nicht mehr bewohnbare Gebäude - Joachim Herrmann verschaffte sich noch am Nachmittag einen Eindruck von der aktuellen Situation vor Ort

© NEWS5 / Merzbach

Ein dramatisches Bild bot sich den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes aus Bamberg, als in den Mittagsstunden des Samstags (22.09.2018) ein Feuer in der ANKER-Einrichtung Oberfranken ausbrach. Alarmiert wurden die Kräfte durch den Sicherheitsdienst der Einrichtung. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle erstreckten sich die Flammen im Dach bereits über eine Länge von etwa 60 Metern und eine dunkle Rauchwolke stieg zum Himmel auf. Die Feuerwehrleute hatten einen Großbrand zu unter Kontrolle zu bringen.  

Derzeit leben etwa 1.378 Menschen in der Aufnahmeeinrichtung. Die 150 Bewohner, welche in dem dreiteiligen Gebäudekomplex wohnen, konnten glücklicherweise alle durch den Sicherheitsdienst ins Freie gebracht werden. So blieben alle Beteiligten, bis auf einen Feuerwehrmann, der sich bei den Löscharbeiten leicht verletzte, körperlich unbeschadet. Die Feuerwehrkräfte hatten zunächst keinen Zugang zu einer verschlossenen Wohnung, in der das Feuer wütete. Glücklicherweise befanden sich auch darin keine Personen. Die evakuierten Flüchtlinge fanden Unterkunft in einem leerstehenden Gebäude.

Wie der Brand entstehen konnte, ist derzeit noch nicht bekannt. Dazu ermittelt nun die Kriminalpolizei aus Bamberg. Gegen 14 Uhr konnten die etwa 100 eingesetzten Floriansjünger den Brand unter erschwerten Bedingungen unter Kontrolle bringen. Im Außenangriff der Kameraden mit der Drehleiter verhinderten mit Blech eingehüllte Gauben die Effektivität der Löschmaßnahmen. Beim Vorrücken in das Innere der Gebäude mussten sich die Floriansjünger unter Verwendung von Atemschutzgeräten teils einen Weg durch Brandschutt, Ziegel und Teile das Dachs bahnen.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann suchte am Nachmittag die Einsatzstelle auf. Er verschaffte sich zusammen mit Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, vor Ort einen Eindruck über die Lage und lobte den Einsatz der Kräfte: „Wieder ein sehr kompetenter Einsatz unserer Rettungskräfte“, sagte er.

Die vom Feuer und Löschwasser stark beschädigte Einrichtung blieb für die Flüchtlinge bis auf Weiteres unbewohnbar. „Vermutlich wird eine Generalsanierung hier nur bedingt in Frage kommen“, erklärt Stadtbrandrat Matthias Moyano. Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, beläuft sich der entstandene Sachschaden nach ersten Schätzungen der Polizei auf etwa zwei Millionen Euro.

Es ist nicht das erste größere Feuer in der Einrichtung. Mitte November 2017 wurden beim Brand in einer Wohnung ein Mann getötet und mehrere weitere Personen verletzt. Auch damals war ein Großaufgebot an Rettungskräften vor Ort.


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