08.09.2018 - Haag - News Nr.: 14083
Geheimnis gelüftet: Schlaraffenland liegt auf der Autobahn
300 Kilo Gummibärchen und weiterer Naschkram über Autobahn verteilt – überholendes Fahrzeug streift Verkaufsanhänger für Süßigkeiten – Fahrer des Gespanns gerät ins Schleudern und landet in der Leitplanke – Verkaufsanhänger mit Naschwaren umgestürzt und komplett zerstört – Vorbeifahrende Lastwagenfahrer zücken Handy – Glücklicherweise keine Verletzten

© NEWS5 / Fricke

Schlaraffenland, bleibt wohl der Traum von jedem Kind, nachdem es einmal die sagenumwobenen Geschichten gehört hat. Straßen, Wiesen und Felder, gepflastert mit Süßigkeiten wohin das Auge reicht. Doch in der Realität zerplatzt die Hoffnung jemals an einen solchen Ort zu kommen. Allerdings könnten die sich Einsatzkräfte auf der Autobahn bei Bayreuth am Samstagmorgen (08.09.2018) an die Kindheitsgeschichten zurückerinnert haben - 300 Kilo Gummibärchen und andere Leckereien lagen hier auf der Fahrbahn verstreut.

Für Günter Zeitler war es eigentlich ein ganz normaler Arbeitstag hinter dem Steuer seines Wagens. An diesem, wie immer wenn es für den Verkäufer auf ein Fest geht, sein Verkaufsanhänger für Süßigkeiten, gebrannte Mandeln und Waffeltüten. Doch sein Ziel sollte Zeitler nicht erreichen. Auf der A9 in Fahrtrichtung Berlin passiert dann zwischen den Anschlussstellen Trockau und Bayreuth-Süd das unfassbare: Ein überholender Autofahrer streift das Gespann seitlich, das gerät ins Schleudern und kracht in die Leitplanke.

Glücklicherweise ist weder Zeitler noch dem anderen Unfallbeteiligten etwas passiert, trotzdem hadert er mit seinem Schicksal: „Momentan gehen einem viele Gedanken durch den Kopf, weil es ja auch eine Existenz ist, die dran hängt“. Die vernichete Existenz wird nicht nur bei genauerem Hinsehen deutlich. Ein total zerstörter Verkaufsanhänger, dessen Inhalt auf der Autobahn verteilt liegt. Süße Gummibärchen auf der Fahrbahn, statt in Verkaufsschalen oder im Mund, wo sie herrliches Naschvergnügen versprechen. Ein wahres Schlaraffenland währe es wohl, wenn die Süßigkeiten nicht dort liegen würden, wo sie nicht mehr genießbar sind.

Das spektakuläre Bild des zerstörten Verkaufsanhängers, dem Zugfahrzeug in der Leitplanke und des weiteren Unfallbeteiligten interessiert nicht nur die Beteiligten und die Einsatzkräfte, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer, die noch auf der linken Spur vorbeiziehen können. Schnell, um noch alles im Bild zu haben, zücken zwei Brummifahrer ihre Mobiltelefone, um Aufnahmen von der Unglücksstelle zu machen. Glücklicherweise kam es hierbei zu keinem Folgeunfall, aber auch Zeitler sind die Handygaffer aufgefallen: „Ja, ein paar waren dabei, die ihre Handys ziehen und Filme machen. Aber im Großen und Ganzen ging es“.



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