Eine Personenkontrolle mit anschließender Flucht des 22-Jährigen am Dienstagvormittag (19.06.2018) in der Aufnahmeeinrichtung der Regierung von Unterfranken in Schweinfurt waren wohl mit ausschlaggebend für Konflikte am Nachmittag. In diesen ging es hauptsächlich um die Unterbringung der Ivorer in der Asylbewerberunterkunft. Hierbei wurden nicht nur Beamte mit einer Flasche beworfen, sondern auch verbal atackiert.
In den Vormittagsstunden kletterte ein junger Mann aus dem 2. Stock der Asylbewerberunterkunft im Kasernenweg in Schweinfurt. Dabei zog sich der 22-jährige diverse Verletzungen zu und wurde durch den Rettungsdienst in ein Klinikum gebracht. Vorausgegangen war diesem Ereignis gegen 10:15 Uhr eine Kontrolle von Beamten der Polizeiinspektion Schweinfurt, die dort Dienst versahen. Dabei stellten die Polizisten fest, dass gegen den Mann ein Haftbefehl vorlag. Dieser wollte sich seiner Verhaftung durch eine Flucht aus dem Fenster entziehen.
Nachdem innerhalb der Gruppe der Ivorer, zu denen auch der Verletzte zählt, Unklarheiten herrschten und sie wissen wollten, was passiert ist, wurde ein Dolmetscher hinzugezogen. Dieser informierte die Asylbewerber gegen 13 Uhr über die Vorkommnisse und beruhigte die Gruppe. Infolgedessen gruppierten sich die Asylbewerber, gegen 14 Uhr, neu. Weitere Personen als Rädelsführer kamen hinzu und die Stimmung kippte in den aggressiven Bereich. Es flog eine Flasche auf die Beamten und sie wurden angepöbelt. Bei diesen Konflikten ging es dann allerdings um die Unterbringung der Ivorer in der Aufnahmestelle. Daraufhin wurde das Gelände der Unterkunft abgeriegelt und von Seiten der Polizei massive Kräfte aus dem Streifendienst, aus der Bereitschaftspolizei und dem Unterstützungskommando zusammengezogen ebenso wie zahlreiche Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr.
Währenddessen gruppierten sich im Innenhof der Häuserkomplexe rund 40 Ivorer in Gruppen von etwa acht Personen und ließen sich auf den Grünflächen nieder. Die Einsatzkräfte der Polizei lösten diese nach und nach auf. Dabei kam es nach derzeitigen Erkenntnissen zu keinen weiteren gewaltsamen Vorkommnissen. Jedoch erfolgten bereits im Vorfeld vier Gewahrsamnahmen und im Anschluss acht widerstandslose Festnahmen.
