Eine Katastrophenschutzübung der besonderen Art findet an diesem Wochenende im Landkreis Cham statt. Rund 2.600 Teilnehmer aus ganz Bayern und Tschechien werden dabei im Einsatz sein. 

Das gedachte Szenario: Am Freitagabend fängt ein Rückewagen in einem Waldgebiet Feuer. Schnell breiten die Flammen sich auf das angrenzende Holz aus und entwickeln sich zu einer wahren Flammenhölle. Schon jetzt eilen hunderte Helfer nach Chamerau, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Doch in dem trockenen Holz findet das Feuer enorm viel Nahrung, sodass auch am heutigen Samstag (09.06.2018) weitere Kräfte nachgefordert werden müssen.

Mit großen Tanklöschfahrzeugen und kilometerlangen Schlauchleitungen aus 16 Landkreisen gelingt den Einsatzkräften erst am Nachmittag das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

Als wäre das nicht genug, ereignet sich zudem noch ein Busunglück. Nach dem Zusammenstoß mit einem Auto liegt ein Omnibus auf der Seite. Menschen sind eingeklemmt und schreien nach Hilfe. Trotz des Übungsszenarios eine enorme Belastung für die Helfer. Rettungs- und Polizeihubschrauber landen, während Rettungshunde mögliche Vermisste suchen.

Ganz bewusst ist die Übung für die Öffentlichkeit offen, damit die Bevölkerung sich ein Bild von der Arbeit der Einsatzkräfte machen kann. "Normalerweise versuchen wir mit Maßnahmen das Gaffen zu unterbinden. Aber hier ist es ausdrücklich erlaubt", berichtet Marco Müller vom Polizeipräsidium Oberpfalz. Auch, um für die Zukunft die Menschen vielleicht zu sättigen, dass sie im Realfall nicht mehr hinblicken. Auch Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) reiste nach Chamerau, um sich ein Bild vom Ablauf zu machen.