07.06.2018 - Hochstadt am Main - News Nr.: 13493
Unwetterzelle hält Oberfranken in Atem
Gewitter mit Blitzen, Hagel und Starkregen ziehen durch den Regierungsbezirk - Wassermassen bringen Verkehr auf A73 zum Erliegen (on tape) - Blitzspektakel und beeindruckende Wolkenformationen am Abendhimmel (on tape) - Einsatzkräfte stundenlang im Dauereinsatz - Augenzeugenmaterial zeigt überschwemmte Straßen

© NEWS5 / Merzbach

Regen, Gewitter, Hagel - Die fast ununterbrochene Serie von Unwettern über ganz Deutschland traf am Donnerstagabend (07.06.2018) auch den Großraum Oberfranken. Von Hagel- und starken Gewittern, bis hin zu sintflutartigen Regenfällen war am Abend alles geboten. Autofahrer, welche auf der A73 in Oberfranken unterwegs waren, mussten   aufgrund des starken Regens ihre Fahrt zwischendurch stoppen.

Gegen 19 Uhr sollte für die Freiwilligen Feuerwehren im Umkreis von Hochstadt am Main (Lkr. Lichtenfels) ein langer Einsatz beginnen. Beim Eintreffen bot sich den Hilfskräften ein erschreckender Anblick. Das Wasser auf den Straßen stand teilweise 30 bis 40 Zentimeter hoch. Weil der Regen hier nicht mehr aufhörte, waren dutzende Keller vollgelaufen. Autos, die auf der Hauptstraße parkten, waren teils bis zu den Scheiben unter Wasser und liefen voll. 

In den Ortschaften Hochstadt am Main sowie Michelau, Schwürbitz, Marktzeuln und Zettlitz hatten die Hilfskräfte etwa 70 Einsatzstellen abzuarbeiten. Bei einem Großteil davon handelte es sich um vollgelaufene Keller. Rund 250 Kräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks waren vor Ort, um das Chaos in den Griff zu bekommen. „Wir haben uns mittlerweile auch in der Einsatzvorbereitung intensiv auf diese, in immer kürzeren Abständen kommenden, Starkwetterereignisse eingestellt," erklärt Kreisbrandrat Tim Vogler. Fast genau vor einem Jahr wurde Hochstadt am Main schon einmal von einem vergleichbaren Unwetter getroffen. Vorher blieb die Ortschaft von größeren Überschwemmungen verschont.

"Wie im Film eigentlich," beschreibt Jutta Reuter ihre Erlebnisse mit dem Unwetter. Sie und ihre Ehemann waren jedoch auf den Regen vorbereitet und konnten sich glücklicherweise vor einem Großteil der Wassermassen schützen. "Wir haben Glück gehabt, weil wir gleich die Sandsäcke hatten und alles weggeschaufelt haben“. Weitaus schlimmer traf es Ramona Schmutzler. Das Wasser stand in ihrem Keller circa einen Meter hoch. Obwohl die Feuerwehr bereits nach einer halben Stunde begann den Keller auszupumpen, rechnet sie mit einem hohen Schaden: "Wir haben ziemlich viele Sachen im Keller [...] wir müssen morgen erst mal schauen, was alles kaputt ist."

Nur 60 Kilometer weiter bot sich den Anwohnern der Ortschaft Berg (Lkr. Hof) statt Überschwemmungen ein faszinierendes Naturspektakel. Während eines Gewitters zuckten hier dutzende Blitze über den Himmel. Von größeren Überschwemmungen blieben die Berger Anwohner verschont.


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