05.06.2018 - Nürnberg - News Nr.: 13477
Die eigene Mutter mit mehreren Messerstichen getötet
Polizei wird zu Mehrfamilienhaus gerufen, wo Mann mit Waffe rumlaufen soll - Beamte umstellen Gebäude und bereiten sich mit Spezialkräften auf Einsatz vor - 47-Jähriger klettert plötzlich auf Leiter und springt unvermittelt in die Tiefe - Polizisten finden in betroffener Wohnung die Leiche einer 69-Jährigen - Haftbefehl gegen Sohn erlassen

© NEWS5 / Grundmann

Ein blutiges und sogleich tragisches Familiendrama hat sich in einem Mehrfamilienhaus am Dienstag (05.06.2018) in Nürnberg-Langwasser ereignet. Am frühen Nachmittag wurde die Polizei via Notruf darüber informiert, dass ein Mann mit einer Waffe in dem Anwesen an der Hans-Fallada-Straße gesehen worden sei.

Während erste Einsatzkräfte anrückten und das Gebiet absperrten, versuchte sich die Polizei ein erstes Bild von der Person zu machen. Sicherheitshalber rief sie auch Spezialkräfte sowie die Verhandlungsgruppe Mittelfranken hinzu, während das Unterstützungskommando das Sperrgebiet sicherten. Dann jedoch überschlugen sich die Ereignisse. Noch bevor die Polizei Kontakt mit dem Mann aufnehmen konnte, stürzte sich der 47-Jährige vom Balkon in die Tiefe. "Es war alles abgesperrt. Erst eine Dreiviertelstunde später ist er dann gesprungen", berichtet Nachbarin Bettina Thelen, die das Geschehen mitansehen musste.

Ein bereits in Bereitschaft stehender Notarzt begann sofort mit der Versorgung und ließ den Mann mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Klinikum bringen, wo er sofort operiert werden musste. Da der Verbleib der Mutter und eigentlichen Bewohnerin der Wohnung unklar war, entschied sich die Polizei diese zu betreten. Dabei machten die Beamten dann eine furchtbare Entdeckung. Mit deutlichen Anzeichen von äußerer Gewalteinwirkung lag die 69-Jährige tot in der Wohnung.

Derzeit geht die Polizei davon aus, dass sie bei einer Auseinandersetzung durch ihren Sohn umgebracht wurde. Im Anschluss nahm dieser womöglich eine Leiter, kletterte auf diese und sprang. Ob er das unmittelbar nach seiner Tat tat oder sich erst dazu entschied, als er die Polizeikräfte bemerkte, ist genauso Gegenstand polizeilicher Ermittlungen, wie das eigentliche Motiv. "Es war eine sehr nette ältere Dame mit einer Katze. Wir haben uns auf dem Flur freundlich unterhalten, wie man nachbarschaftlich so macht", erinnert sich Thelen. 

Die Spurensicherung war bis in die Abendstunden vor Ort, auch die Mordkommission hat die Arbeit aufgenommen. Die Frau wurde nach Auskunft der Polizei mit mehreren Messerstichen getötet. Gegen den schwerverletzten Sohn, der nach einer Notoperation in der Nacht noch nicht ansprechbar ist, wurde Haftbefehl erlassen.


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