13.05.2018 - Nürnberg - News Nr.: 13309
Unwetter aus dem Untergrund
Während anderorts massive Regenmengen fallen, hat Nürnberg mit anderen Wassermassen zu kämpfen – Große Wasserleitung beschädigt – Straße in großen Teilen bis zu 40 Zentimeter überschwemmt – Fluten ergießen sich auch in einige Keller – Haushalte zeitweise ohne Wasser – Sandsäcke halten Wasserstrom in Zaum

© NEWS5 / Friedrich

Unwetter waren in weiten Teilen Deutschlands für den Sonntag (13.05.2018) angekündigt – auch für Nürnberg gab es Vorwarnungen. Das Wetter hatten die Anwohner im Blick und waren wahrscheinlich froh darüber, dass die angekündigten Regenmengen ausblieben. Jedoch hatte keiner damit gerechnet, dass die Bewohner zweier Straßenzüge ab den frühen Abendstunden mit einem sprichwörtlichen „Unwetter aus dem Untergrund“ zu kämpfen haben. An der Ecke Weinzierleinerstraße und Großhabersdorfer Weg, stand nämlich auch ohne Starkregen plötzlich die ganze Straße rund 40 Zentimeter unter Wasser und das flüssige Nass kämpfte sich seinen Weg in Richtung Keller der Anwohner.

Ursächlich dafür war eine beschädigte Hauptwasserleitung mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern. In einer Baugrube über dieser, welche für Sanierungsarbeiten von der Main-Donau-Netzgesellschaft angelegt wurde, löste sich vermutlich eine Abspreizung und verursachte den immensen Schaden. Das ausdringende Wasser suchte sich nicht nur seinen Weg an die Oberfläche, sondern strömte mit solch einem Druck aus, dass es weite Teile der beiden Straßen überflutete. Das feuchte Nass ließ sich natürlich nicht von den Bürgersteigen aufhalten und suchte sich seinen eigenen Weg, der teilweise in die Keller der Anwohner führte.

Nicht nur die Berufsfeuerwehr Nürnberg, sondern auch die Freiwillige Feuerwehr Gartenstadt, der THW-Fachberater, der Rettungsdienst und der Wasserversorger, rückten mit einem Großaufgebot an Kräften an. Die Kameraden der Feuerwehr stapelten in aller Eile, wie sie es im Normalfall von Unwettern die am Himmel entstehen, gewohnt sind, Sandsäcke, um ein weiteres Vordringen des Wassers in die Keller zu verhindern. Währenddessen kämpfte der Energieversorger mit dem Problem, dass durch das feuchte Nass die Schieber zum Schließen der Leitung nicht mehr sichtbar waren. Nachdem keine andere Möglichkeit bestand, wurden alle Hauptwasserleitungen erst einmal abgedreht.

Nachdem die Bereiche von Wasser befreit waren, konnten die Arbeiter auch den richtigen Schieber betätigen und die meisten Haushalte danach wieder mit Wasser versorgen. Einige Anwohner müssen jedoch bis in die Morgenstunden ohne das feuchte Nass aus der Leitung auskommen. Bis zum Kaffeekochen allerdings sollte alles wieder laufen, wie der verantwortliche Bauleiter der Main-Donau Netzgesellschaft mitteilte.



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