08.04.2017 - Ebermannsdorf - News Nr.: 11000
Tödlicher Fahrfehler: Renault kracht unter Sattelauflieger
Fahrgastzelle steckte bis zur B-Säule unter dem Lastwagen - 58-Jähriger hat keine Überlebenschance - Bergung gestaltete sich schwierig - Fernverkehrsroute nach Tschechien stundenlang gesperrt

© NEWS5 / Schmelzer

Menschliches Versagen dürfte wohl die Ursache für einen schweren Verkehrsunfall gewesen sein, der sich am frühen Samstagabend (08.04.2017) auf der A6 ereignete. Kurz hinter der Anschlussstelle Amberg-Süd auf Höhe Ebermannsdorf (Lkr. Amberg-Sulzbach) in Fahrtrichtung Tschechien befuhren gegen 17:30 Uhr drei Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit die linke Spur. Plötzlich scherte ein vorausfahrender Lastwagen aus und die Autofahrer mussten verkehrsbedingt abbremsen. Der hintereste Fahrer lenkte seinen Renault Megane auf den rechten Fahrstreifen, um einen Zusammenprall zu vermeiden, und krachte dort allerdings unter den Auflieger eines serbischen Sattelzugs. Bedingt durch die hohe Geschwindigkeit, die der 58-Jährige aus dem Landkreis Hof zuvor gefahren war, wird sein Kombi bis zur B-Säule unter den Auflieger des serbischen Lastwagens gedrückt. „Der Fahrgastraum war komplett eingedrückt“, erklärt Friedrich Böhm, Leiter der Verkehrspolizei Amberg.

Auf der Anfahrt zum Unglücksort hatten die Einsatzkräfte diesmal nicht mit widrigen Bedingungen zu kämpfen, denn die Rettungsgasse hat einwandfrei funktioniert. Dafür gestaltete sich die Situation an der Unfallstelle selbst wesentlich schwieriger. „Die Rettungskräfte haben hier einen schwerverletzten Menschen festgestellt. Diese Person erlag aber noch an der Unfallstelle ihren schweren Verletzungen.“, berichtet Böhm weiter. Schwierig war die Situation sicherlich auch für die Feuerwehrkräfte an der Unglücksstelle, denn sie hatten die traurige Aufgabe, den Renault mit schwerem Gerät zu bergen und anschließend den verstorbenen Fahrer zu befreien. So eine Situation lässt auch erfahrene Einsatzkräfte nicht unberührt. „Es war Gott sei Dank nur eine Person im Fahrzeug“, so Böhm. Der 41-Jährige Brummifahrer aus Serbien wurde bei dem Unfall glücklicherweise nicht verletzt, aber sein Lastwagen war nicht mehr fahrbereit. Zwar gab es etliche Zeugen, die den Unfall beobachtet haben, aber zur Sicherheit wurde im Auftrag der Staatsanwaltschaft ein Sachverständiger hinzugezogen, um alle Spuren zu sichern und ein unabhängiges Gutachten zu fertigen. Nach ersten Schätzungen beläuft sich die entstandene Schadenssumme auf rund 20.000 Euro. Das hinzugerufene THW kümmerte sich um die Vollsperrung der Autobahn, ab der Autobahnausfahrt Amberg-Süd und leitete den Verkehr um. Dafür waren die ehrenamtlichen Kräfte mit vier Fahrzeugen und zehn Mann vor Ort.


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